24. Oktober, 2024

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Euro schwingt sich aus dem Tal – gemischte Signale aus der Wirtschaft

Euro schwingt sich aus dem Tal – gemischte Signale aus der Wirtschaft

Der Euro hat am Donnerstag eine zaghafte Erholung hingelegt und sich ein wenig von seinen kürzlichen Verlusten befreit. Am Nachmittag wurde der Euro mit 1,0805 US-Dollar gehandelt, nachdem er zuvor noch unter der Marke von 1,08 notiert hatte. Zuvor war die Gemeinschaftswährung auf den niedrigsten Stand seit Anfang Juli gefallen und wurde zeitweise bei 1,0761 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,0801 Dollar fest, was einen leichten Aufwärtstrend gegenüber dem Vortag bedeutet, als der Kurs bei 1,0767 lag. Damit kostete der Dollar 0,9258 Euro, im Vergleich zu 0,9287 Euro am Mittwoch.

Am Morgen sorgten die Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone für gemischte Gefühle. Während eine leichte Verbesserung im Industriesektor zu verzeichnen war und damit die Erwartungen übertroffen wurden, enttäuschte der Dienstleistungssektor mit einem unerwarteten Rückgang. Positiver stachen hierbei Deutschlands Zahlen hervor, die sowohl in der Industrie als auch im Dienstleistungsbereich zulegten. In Frankreich hingegen zeigte sich ein umgekehrtes Bild.

Trotz der leichten Erholung befindet sich insbesondere der Industriesektor immer noch auf niedrigem Niveau. Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, kommentierte: "Von einer Trendwende kann keine Rede sein." Der Mangel an Aufträgen, gepaart mit hohen Zinsen und unsicheren wirtschaftlichen Aussichten, veranlassen Unternehmen weiterhin zur Investitionszurückhaltung. Die Daten aus Deutschland und Frankreich bieten zudem wenig Anlass zu Optimismus. Gitzel warnte, dass die Eurozone in den kommenden Wintermonaten Gefahr läuft, in eine Rezession abzurutschen.

Weiter belastet wurden die Erwartungen an den Euro durch verstärkte Spekulationen über Zinssenkungen durch die EZB. Anleger rechnen fest damit, dass die Notenbank im Dezember den Leitzins erneut reduziert, mindestens um 0,25 Prozentpunkte. In der gegebenen wirtschaftlich schwachen Lage wird sogar über eine Senkung um 0,50 Prozentpunkte spekuliert. Bezüglich anderer Hauptwährungen legte die EZB den Referenzkurs für einen Euro bei 0,83210 britische Pfund, 164,12 japanische Yen und 0,9349 Schweizer Franken fest. Der Goldpreis zeigte sich ebenfalls im Aufwärtstrend; die Feinunze wurde in London am Nachmittag zu 2.725 US-Dollar gehandelt, etwa 10 Dollar mehr als am Vortag.