05. Oktober, 2024

Wirtschaft

Euro schwächelt nach anfänglichen Kursgewinnen – US-Arbeitsmarkt und europäische Industriedaten enttäuschen

Euro schwächelt nach anfänglichen Kursgewinnen – US-Arbeitsmarkt und europäische Industriedaten enttäuschen

Der Euro erlebte am Freitag eine Achterbahnfahrt. Nachdem die Gemeinschaftswährung zu Beginn des Handelstages noch zulegen konnte, notierte sie am Nachmittag wieder auf dem Ausgangsniveau von 1,0817 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) berichtete einen Referenzkurs von 1,0824 Dollar, was einem leichten Anstieg im Vergleich zu den 1,0800 Dollar vom Mittwoch entspricht. Der Wert des Dollars fiel entsprechend auf 0,9238 Euro, im Gegensatz zu den 0,9259 Euro zwei Tage zuvor.

Ein belastender Faktor für den Dollar war der aktuelle US-Arbeitsmarktbericht. Zwar wurden im Juni mehr als 200.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, doch die positive Entwicklung der Vormonate wurde erheblich nach unten revidiert. Die Arbeitslosenquote kletterte auf den höchsten Stand seit Ende 2021 und auch das Lohnwachstum hatte sich abgeschwächt.

In Europa enttäuschten die jüngsten industriellen Produktionszahlen. Besonders die deutschen Mai-Daten zeigten einen herben Rückgang und markierten den stärksten Rückgang seit Ende 2022. Ökonom Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg äußerte sich dazu besorgt: „Eine weitere Hiobsbotschaft von der Industrie. Es scheint, als sei eine Wende zum Besseren weiter entfernt denn je.“ Auch Frankreich und Spanien meldeten schwache Industriedaten, die das negative Bild komplettierten.

Das britische Pfund konnte hingegen leichte Zugewinne verbuchen, nach dem klaren Sieg der Labour-Partei bei den Unterhauswahlen. Der Wahlausgang war keine große Überraschung, da die Niederlage der Tories bereits erwartet wurde. Bemerkenswert war der Stimmenzuwachs der rechtspopulistischen Partei Reform UK, deren Vorsitzender Nigel Farage eine Schlüsselrolle beim Brexit spielte.

Die EZB legte zudem die neuen Referenzkurse für den Euro fest: 0,84613 britische Pfund, 174,06 japanische Yen und 0,9730 Schweizer Franken. Der Goldpreis stieg ebenfalls an und wurde am Nachmittag in London bei 2382 Dollar pro Feinunze gehandelt, rund 26 Dollar mehr als am Vortag.