Der Euro hat am Freitag gegenüber dem US-Dollar einen weiteren Aufschwung erlebt. Zum Morgen notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,0466 Dollar, was ein Plus von rund einem halben Prozent im Vergleich zum Vortag bedeutet. Mit diesem Kursniveau markiert der Euro ein Hoch seit Mitte Dezember.
Der Erholungsversuch des Euro kommt nach einer Talfahrt, die ihn von etwa 1,12 Dollar Ende September bis Mitte Januar um über zehn Cent abschwächen ließ. Diese Entwicklung wurde von der wachsenden Wahrscheinlichkeit eines Sieges von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl beeinflusst, die er Anfang November schließlich gewann.
Die Sorgen um eine Inflationserhöhung und die damit verbundenen Zolldrohungen seitens Trumps setzten den Euro unter Druck. Dies führte zu Spekulationen über eine mögliche Anpassung der Zinspolitik der US-Notenbank Fed. Trotz der Amtsübernahme Trumps und der anhaltenden Drohungen blieben tatsächliche Maßnahmen jedoch aus, und die inflationären Befürchtungen traten in den Hintergrund.
Zum Abschluss der Woche richtet sich der Fokus auf Stimmungsdaten aus der Wirtschaft. Einkaufsmanagerdaten aus der Industrie und dem Dienstleistungssektor Deutschlands, Frankreichs und der Eurozone stehen auf der Agenda. Experten der Landesbank Helaba heben die unterschiedlichen Stimmungen hervor: Während die Stimmungslage in der Industrie schrumpft, zeigen sich Dienstleister optimistischer. Diese Diskrepanz verdeutlicht die strukturellen Herausforderungen der europäischen Wirtschaft, die die Europäische Zentralbank (EZB) dazu veranlassen dürfte, ihren Leitzins nächste Woche weiter zu senken.