Der Euro zeigt sich am Freitag leicht schwächer und notiert am Nachmittag bei 1,0394 US-Dollar. Noch am Morgen überschritt der Kurs die Marke von 1,04 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) legte den Referenzkurs der Gemeinschaftswährung auf 1,0393 Dollar fest, nachdem er am Donnerstag bei 1,0403 Dollar lag. Somit kostet ein US-Dollar 0,9621 Euro, eine leichte Aufwertung im Vergleich zum Vortag.
Europäische Inflationsdaten, insbesondere aus Deutschland und Frankreich, beeinflussen derzeit die Euro-Entwicklung. In Deutschland fiel die Inflationsrate im Januar, gemessen nach nationalen Standards, überraschenderweise. Während Frankreichs Inflation stabil bei 1,8 Prozent verharrte, hatten Experten einen Anstieg erwartet. Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, sieht jedoch keine drastischen Auswirkungen auf die Geldpolitik der EZB, da die harmonisierte Verbraucherpreisinflation in Deutschland unverändert bei 2,8 Prozent liegt. Insgesamt ist im Euroraum nicht mit einem Rückgang der Inflation zu rechnen, da Länder wie Belgien und Spanien durch konjunkturelle Stärke steigende Inflationszahlen verzeichnen. Die Gesamtinflationsdaten für die Währungsunion werden am Montag erwartet.
Analysten der Dekabank prognostizieren, dass sich der Fokus des Devisenmarktes zunehmend auf die Handelspolitik der neuen US-Regierung verschiebt. Insbesondere die mögliche Einführung eines 25-Prozent-Zolls auf Importe aus Kanada und Mexiko ab dem 1. Februar steht im Raum. Diese Frage rückt nach den Zinsbeschlüssen der US-amerikanischen Fed und der EZB ins Zentrum. Sollte die Zollmaßnahme tatsächlich umgesetzt werden, erwarten die Experten signifikante Marktreaktionen.
Die EZB veröffentlichte zudem folgende Referenzkurse: Ein Euro entspricht 0,83608 britischen Pfund, 160,99 japanischen Yen und 0,9449 Schweizer Franken. Ein weiterer Meilenstein wurde im Goldmarkt erreicht, wo eine Feinunze in London am Nachmittag mit 2.811 Dollar gehandelt wurde, 16 Dollar mehr als am Vortag und damit auf einem Rekordhoch.