Der Euro zeigte am Dienstag eine leicht schwächere Tendenz. Der Markt reagierte damit auf die jüngsten Kursgewinne der Gemeinschaftswährung. Viele Anleger planen, sich vor der mit Spannung erwarteten Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Mittwoch eher zurückhaltend zu verhalten. Am Morgen konnte der Euro mit einem Kurs von 1,1119 US-Dollar notiert werden – leicht geringer als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Montagnachmittag auf 1,1126 US-Dollar festgelegt.
Aus den Reihen der Fed wurden klare Signale für eine bevorstehende Zinswende gegeben, wobei das genaue Ausmaß der Zinsschritte noch offen bleibt. Der Verlauf künftiger Zinssenkungen soll nach aktuellen Konjunkturdaten angepasst werden. Der Markt geht derweil mehrheitlich von einer stärkeren Zinssenkung um 0,50 Prozentpunkte am Mittwoch aus, anstatt einer moderateren Senkung um 0,25 Prozentpunkte.
Experten der Dekabank kommentierten, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um 0,50 Prozentpunkte weiter gestiegen sei und diese Erwartung nun deutlich öfter vertreten werde. Die jüngsten Handelstage prägte eine Spekulation auf stärkere Zinsschritte, was den Dollar unter Druck setzte und dem Euro einen Sprung über die Marke von 1,11 US-Dollar ermöglichte.
In der Eurozone hatte die EZB bereits vorzeitig erste Zinssenkungen eingeleitet, mit zwei Senkungen im laufenden Jahr. Aus Sicht des lettischen Zentralbankpräsidenten und Ratsmitglieds Martins Kazaks ist das Ziel jedoch noch nicht erreicht. „Die Zinsen werden weiter sinken“, erklärte Kazaks am Montagabend im lettischen Fernsehen.
Am weiteren Tagesverlauf können Konjunkturdaten zusätzliche Impulse am Devisenmarkt setzen. Am Vormittag stehen die Konjunkturerwartungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Fokus. Am Nachmittag folgen die Datensätze zur Umsatzentwicklung im amerikanischen Einzelhandel sowie zur US-Industrieproduktion, welche auf das Interesse der Investoren stoßen dürften.