Der Euro hat am Montag spürbar an Wert gewonnen und ist über die Marke von 1,09 US-Dollar geklettert. Noch im Verlauf des Vormittags war der Kurs leicht niedriger, bevor er am Nachmittag 1,0930 US-Dollar erreichte. Die Europäische Zentralbank fixierte den Euro-Referenzkurs bei 1,0903 Dollar, nachdem dieser am Freitag noch bei 1,0889 Dollar gelegen hatte. Der Gegenwert eines Dollars fiel damit auf 0,9171 Euro. Die jüngsten Handelszahlen aus den USA, die schwächer als erwartet ausfielen, trugen zu dieser Entwicklung bei. Besonders die Einzelhandelsumsätze erholten sich im Februar nicht wie erhofft von den Januar-Verlusten, was auf die Bedeutsamkeit des privaten Konsums für das gesamte Wirtschaftswachstum verweist. Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen kommentierte, dass die erneut enttäuschenden Einzelhandelszahlen trotz eines leichten Anstiegs im Vergleich zum Vormonat enttäuschten. Auch das Empire-State-Index, ein Industriebarometer der Fed von New York, überraschte negativ. Gleichzeitig äußerte sich am Wochenende EZB-Vizepräsident Luis de Guindos zu den europäischen Inflationsaussichten optimistisch. Er betonte, dass Handelskonflikte die Konjunktur eher belasten könnten als die Inflation. Dabei seien Faktoren wie höhere Reallöhne und günstige Finanzierungsbedingungen entscheidend, um dem geringen Verbrauchervertrauen entgegenzuwirken. Die Entscheidung der Fed über ihre zukünftige Zinspolitik steht am Mittwoch an. Felix Schmidt von der Berenberg Bank stellt klar, dass die US-Notenbank durch die anhaltenden Sorgen über die Preisentwicklung beunruhigt sei. Da die Kerninflation seit Monaten seitwärts verlaufe, sei die Wahrscheinlichkeit einer Senkung des Leitzinsbandes gering. Zudem hänge die wirtschaftliche und inflationäre Entwicklung stark von unklaren außenpolitischen Entscheidungen ab, insbesondere was Zölle und mögliche Steuersenkungen anbelangt. Für andere bedeutende Währungen legte die EZB die Referenzkurse bei 0,84026 britischen Pfund, 162,26 japanischen Yen und 0,9616 Schweizer Franken pro Euro fest. Auf den Edelmetallmärkten stieg der Preis für eine Feinunze Gold in London auf 2.997 Dollar, was einen Anstieg von etwa 13 Dollar seit Freitag darstellt.
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Euro legt zu: Schwache US-Daten beeinflussen Wechselkursentwicklung
