Der Euro konnte am Donnerstag nach einer unerwartet deutlichen Zinssenkung der US-Notenbank Fed an Wert zulegen. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1148 US-Dollar gehandelt, nachdem der Kurs in der Nacht zeitweise unter die Marke von 1,11 Dollar gefallen war.
Am Mittwochabend hatte die Fed erstmals seit 2020 die Leitzinsen gesenkt und in eine Spanne zwischen 4,75 Prozent und 5,00 Prozent gesetzt. Dieser Schritt um 0,50 Prozentpunkte fiel stärker aus als von Analysten erwartet. Die meisten hatten lediglich mit einer Senkung um 0,25 Prozentpunkte gerechnet.
In einer ersten Reaktion am Vorabend geriet der Dollar zeitweise deutlich unter Druck, während der Euro kräftig zulegen konnte. Zum Ende hin fielen die Reaktionen auf die geldpolitischen Entscheidungen jedoch gedämpfter aus. Experten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) betonten, dass der Devisenmarkt bereits in den letzten Tagen von einem deutlichen Zinsschritt in den USA ausgegangen war.
"Trotz sinkender Zinsen war die Euphorie begrenzt, da die Erwartungen marktseitig bereits im Vorfeld stark ausgeprägt waren," erklärten die Experten in einem Marktkommentar. Auch im weiteren Tagesverlauf bleibt das Augenmerk der Anleger auf geldpolitische Entscheidungen gerichtet. Anstehenden Zinsentscheidungen der britischen Notenbank und der norwegischen Zentralbank wird jedoch keine Änderung der Leitzinsen vorausgesagt.