Der Euro hat am Donnerstag einen leichten Höhenflug hingelegt und wurde am Nachmittag für 1,0434 US-Dollar gehandelt, nachdem er noch morgens etwas tiefer notierte. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Referenzkurs auf 1,0403 Dollar angesetzt, nach 1,0396 Dollar am Vortag. Somit kostete ein Dollar 0,9612 Euro, leicht gefallen von 0,9619 Euro.
Die EZB hat seit Sommer 2024 zum fünften Mal die Zinsen gesenkt, aktuell um 0,25 Prozentpunkte auf 2,75 Prozent. Dieser Schritt war von vielen Ökonomen bereits erwartet worden, und es wird allgemein davon ausgegangen, dass in der nächsten Sitzung eine weitere Senkung folgen könnte.
Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank, stellt klar, dass die unvorhersehbaren Ankündigungen des US-Präsidenten Donald Trump aktuell keinen Einfluss auf die europäische Geldpolitik haben. Trotz Trumps Drohungen mit Zöllen gegenüber der EU zeigt sich die europäische Wirtschaft stabil und wenig beeindruckt von politischen Turbulenzen aus den USA.
Der Dollar wurde zusätzlich belastet durch schwächere Daten zum US-Wirtschaftswachstum. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs im vierten Quartal um nur 2,3 Prozent annualisiert, verglichen mit 3,1 Prozent im dritten Quartal, während Experten 2,6 Prozent erwartet hatten. Dennoch bleibt die Wirtschaftsdynamik in den USA im Vergleich zur Eurozone bemerkenswert. Dort stagnierte die Wirtschaft im vierten Quartal. Thomas Gitzel von der VP Bank hebt hervor, dass der private Konsum die amerikanische Wirtschaft weiterhin stützt und sieht in den neuen Plänen des Präsidenten ein nicht zu vernachlässigendes Risiko.
Zusätzlich setzte die EZB die Euro-Referenzkurse gegenüber anderen führenden Währungen fest: auf 0,83685 britische Pfund, 160,32 japanische Yen und 0,9441 Schweizer Franken. Der Goldpreis erreichte in London ein Rekordhoch von 2.795 Dollar für die Feinunze, 35 Dollar mehr als zuvor.