Der Wechselkurs des Euro zeigt sich aktuell unverändert, während Anleger gespannt auf die baldige Veröffentlichung der Inflationsdaten aus der Eurozone warten. Am Dienstagmorgen notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1133 US-Dollar, nahezu unverändert im Vergleich zum Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Montagnachmittag auf 1,1196 US-Dollar festgelegt.
Die Marktteilnehmer blicken aufmerksam auf die anstehenden Daten zur Preisentwicklung in der Eurozone, die noch im Laufe des Vormittags veröffentlicht werden. Nachdem die Inflation in den großen Volkswirtschaften des Euroraums bereits merklich zurückgegangen ist, wird auch für die gesamte Eurozone ein deutlicher Rückgang der Teuerungsrate erwartet. Dieser Rückgang wird hauptsächlich auf die sinkenden Energiekosten im September zurückgeführt. Bei der Kerninflation, welche die volatilen Preise für Energie und Nahrungsmittel ausklammert, wird jedoch weiterhin eine hartnäckige Teuerung prognostiziert.
Für den September wird erwartet, dass die Gesamtinflation in der Eurozone signifikant auf 1,8 Prozent gesunken ist, verglichen mit vorherigen 2,2 Prozent. Die Kerninflation hingegen soll nur leicht von 2,8 Prozent auf 2,7 Prozent fallen. Experten der Landesbank Hessen-Thüringen halten die Kernteuerung für besonders relevant. "Wenn ein Anstieg der Kerninflation ausbleibt, wird die derzeit fast 90-prozentige Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung durch die EZB im Oktober wohl nicht infrage gestellt", hieß es in einem Marktkommentar.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde äußerte zu Wochenbeginn vor dem EU-Parlament, dass die jüngsten Preisentwicklungen die Zuversicht gestärkt hätten, das Inflationsziel von mittelfristig zwei Prozent rechtzeitig zu erreichen. Sie betonte, dass die kommenden Inflationsdaten bei der nächsten geldpolitischen Sitzung im Oktober berücksichtigt würden.