Der Euro hat sich am Donnerstag kaum von der Stelle bewegt und notierte zuletzt bei 1,0867 US-Dollar, knapp über dem Wert des Vortages. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0882 Dollar fest, was einem leichten Anstieg gegenüber dem Vortag entspricht. Entsprechend kostete ein Dollar 0,9189 Euro.
Zunächst setzte der Euro seinen Erholungskurs fort, verlor jedoch an Schwung mit Handelsbeginn an den amerikanischen Börsen. Die überraschend deutliche Inflationserhöhung in der Eurozone im Oktober sorgte für einen kurzfristigen Auftrieb. Die Verbraucherpreise stiegen um 2,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank erklärte, dass das Herausfallen der hohen Energiepreise aus dem Vorjahresvergleich die Inflationsrate angehoben habe. Zusätzlich bergen die anstehenden Tarifverhandlungen weiterhin Risiken, da Gewerkschaften in Europa hohe Lohnforderungen stellen. Die EZB habe den Anstieg der Inflationsraten zum Jahresende bereits vorhergesehen, weshalb eine weitere Zinssenkung im Dezember trotz des Teuerungsanstiegs als nahezu sicher gilt.
Im Interview bekräftigte EZB-Präsidentin Christine Lagarde, dass der Kampf gegen die hohe Inflation noch fortdauere: "Das Ziel ist in Sicht, aber die Inflation ist noch nicht besiegt." Auch Bundesbank-Präsident Joachim Nagel mahnte zu vorsichtigem Vorgehen bei künftigen Zinsentscheidungen und betonte die Bedeutung geduldiger Maßnahmen.