09. März, 2025

Märkte

Euro-Kurs auf Höhenflug: Politik und Arbeitsmarkt im Blick

Euro-Kurs auf Höhenflug: Politik und Arbeitsmarkt im Blick

Der Euro hat sich am Freitagmorgen über die wichtige Schwelle von 1,08 US-Dollar katapultiert, nachdem er in der Nacht zuvor kurzfristig daruntergesunken war. Am Morgen lag die europäische Gemeinschaftswährung bei 1,0821 Dollar, während die Händlermärkte mit Spannung auf den anstehenden US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag warteten.

Die jüngste Stärke des Euro wird maßgeblich von innenpolitischen Entwicklungen in Deutschland gestützt. Union und SPD haben sich kürzlich darauf geeinigt, die strengen Kreditanforderungen des Grundgesetzes zugunsten verteidigungs- und infrastruktureller Investitionen zu lockern. Diese politische Wende, die Finanzpakete in Milliardenhöhe vorsieht, führte zu einem bemerkenswerten Kursanstieg der europäischen Währung um über drei Cent.

Gleichzeitig beflügelte die zurückhaltende Haltung von EZB-Präsidentin Christine Lagarde in Bezug auf weitere Leitzinssenkungen den Euro. Nachdem die Europäische Zentralbank am Donnerstag wie erwartet den Leitzins weiter gesenkt hatte, signalisierte Lagarde keine schnellen weiteren Schritte in diese Richtung.

Besonders im Vordergrund steht jedoch der US-Arbeitsmarktbericht. Laut Volkmar Baur von der Commerzbank dürfte dieser Bericht noch keine Auswirkungen der neuen US-Regierungspoltik zeigen. Von Elon Musk, der kürzlich mit der Leitung eines Kostensenkungs-Gremiums beauftragt wurde und mit dringlichen Restrukturierungsbemühungen inklusive Massenentlassungen hervorsticht, ist hier die Rede. Die Statistik erfasst dennoch keine bereits Ende Januar freiwillig gekündigten 70.000 Mitarbeiter, die weiterhin Gehalt bis September beziehen – was sich erst später auf die Zahlen auswirken dürfte.