Nach einem kurzzeitigen Höhenflug erfährt der Euro am Donnerstag einen Rückgang, der als technische Korrektur nach der Aufwärtsbewegung vom Vortag betrachtet wird. Während der Euro am Morgen bei 1,0539 US-Dollar notiert wurde, hatte er am Vorabend noch bei 1,0560 US-Dollar gelegen. Marktanalysten bringen diesen Rückgang mit der allgemeinen Marktvolatilität in Verbindung.
Am Mittwoch hatte Isabel Schnabel, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank (EZB), mit ihren Äußerungen für Aufsehen gesorgt. Sie warnte vor allzu drastischen Zinssenkungen in der Eurozone, was dem Euro kurzfristigen Auftrieb verlieh. Ihre Einschätzungen unterstreichen die sensible Balance, die Zentralbanken derzeit zwischen Inflationsbekämpfung und Wachstumsförderung wahren müssen.
Investoren richten nun ihr Augenmerk auf die jüngsten Inflationszahlen aus der Eurozone. Ein markanter Anstieg der Inflationsrate in Spanien, ausgelöst durch Basiseffekte im Energiesektor, zog bereits erste Blicke auf sich. Im weiteren Verlauf des Tages stehen noch die deutschen Preisdaten auf der Agenda, die ebenfalls eine Erhöhung der Inflationsrate erwarten lassen. Diese Entwicklungen könnten das spekulative Fieber über mögliche geldpolitische Maßnahmen der EZB weiter anheizen.