14. November, 2024

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Euro fällt auf Jahrestief – Dollar zeigt Stärke nach US-Wahlsieg

Euro fällt auf Jahrestief – Dollar zeigt Stärke nach US-Wahlsieg

Die europäische Gemeinschaftswährung hat am Mittwoch gegenüber dem US-Dollar ihren niedrigsten Stand seit über einem Jahr erreicht und wurde bei 1,0556 US-Dollar gehandelt. Noch am Morgen notierte sie bei über 1,06 Dollar. Der von der Europäischen Zentralbank festgelegte Referenzkurs beträgt 1,0629 Dollar, nach 1,0617 am Vortag. Für den Dollar bedeutete dies einen Wert von 0,9408 Euro, ein leichter Anstieg im Vergleich zu 0,9418 Euro am Dienstag.

Ein wesentlicher Anteil der Dollarstärke zeigte sich am Nachmittag. Die US-Verbraucherpreise zeigten sich stabil, ohne klare Marktimpulse zu setzen. Die Inflation in den USA stagnierte nicht wie zuvor, sondern stieg von 2,4 Prozent im Vormonat auf 2,6 Prozent im Oktober – eine Entwicklung, die von Ökonomen bereits prognostiziert wurde.

Der zuletzt kräftige Aufschwung des Dollars ist hauptsächlich auf den Wahlsieg von Donald Trump am 5. November zurückzuführen. Trumps Versprechen von Steuersenkungen und höheren Einfuhrzöllen könnten die Inflationsdynamik anheizen, was wiederum Vorsicht bei weiteren Zinssenkungen der US-Notenbank Fed nach sich ziehen könnte. Thomas Gitzel von der VP Bank bemerkt, dass die Unsicherheit über die neue Zollpolitik die Fed vor Herausforderungen stellen könnte. Trotzdem erwartet er eine weitere Zinssenkung der Fed im Dezember um 0,25 Prozentpunkte, da der reale Leitzins trotz der gestiegenen Inflation noch Spielraum für geldpolitische Lockerungen bietet.

Unter Druck gerät auch der japanische Yen, der von gestiegenen US-Anleiherenditen betroffen ist. Erstmals seit Juli musste für einen Dollar mehr als 155 Yen gezahlt werden. Dies könnte zu Interventionen der japanischen Notenbank führen, um eine stärkere Yen-Abwertung zu vermeiden. Die EZB legte die Referenzkurse zudem für andere bedeutende Währungen fest: Der Euro liegt bei 0,83413 britischen Pfund, 164,71 japanischen Yen und 0,9379 Schweizer Franken. Der Goldpreis stieg in London leicht auf 2.599 Dollar pro Feinunze.