Die europäische Gemeinschaftswährung hat einen bemerkenswerten Sprung über die Marke von 1,07 US-Dollar gemacht. Getragen von positiven Erwartungen aufgrund bedeutender Finanzinitiativen in Deutschland erreichte der Euro am Morgen einen Wert von bis zu 1,0777 US-Dollar, den höchsten Stand seit dem letzten November. Noch zu Handelsbeginn pendelte der Kurs bei 1,06 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank legte ihren Referenzwert für den Euro bei 1,0694 Dollar fest, während ein Dollar 0,9351 Euro wert war.
Der Fortschritt in den Verhandlungen zwischen Union und SPD, die ein beispielloses Finanzpaket für Verteidigung und Infrastruktur auf den Weg brachten, wurde von den Währungsmärkten begeistert aufgenommen. Da die deutschen Infrastrukturen stark verbesserungsbedürftig sind, verspricht das Paket, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit deutlich zu steigern, betont Antje Praefcke, Währungsexpertin der Commerzbank. Die erwarteten zusätzlichen Steuereinnahmen könnten die durch die erhöhte Verschuldung entstehenden Kosten mehr als ausgleichen.
Gleichzeitig wird der US-Dollar durch die unvorhersehbare Politik von Präsident Donald Trump geschwächt. Seine impulsiven Entscheidungen im Bereich Wirtschaft und Handel sorgen international für Unsicherheit, was den Dollar weiter belastet. Praefcke spekuliert, dass es Teil der US-Regierungspolitik sein könnte, den Dollar bewusst zu schwächen.
Der Dollar leidet zudem unter den enttäuschenden Zahlen vom US-Arbeitsmarkt. Die Privatwirtschaft schuf im Februar deutlich weniger Arbeitsplätze als prognostiziert, wobei lediglich 77.000 neue Stellen entstanden. Politische Unsicherheiten werden von ADP als Hauptgrund für diese Entwicklung genannt. Der positive Einkaufsmanagerindex ISM im Dienstleistungssektor konnte dem Dollar keinen nennenswerten Halt geben.
Neben diesen Entwicklungen stellte die EZB ihre Referenzwerte für andere wichtige Währungen fest. So lag der Euro bei 0,83500 britischen Pfund, 160,09 japanischen Yen und 0,9514 Schweizer Franken. Zeitgleich notierte der Goldpreis in London bei 2.918 Dollar pro Feinunze, was einem Anstieg von etwa 15 Dollar gegenüber dem Vortag entspricht.