Der Euro hat am Dienstag einen bemerkenswerten Aufschwung erlebt und erreichte den höchsten Stand seit Oktober 2024, mit einem Kurs von 1,0953 US-Dollar. Bereits am Montag hatte die Europäische Zentralbank den Referenzkurs auf 1,0903 Dollar festgelegt, was eine positive Bewegung gegenüber dem Freitag darstellt, als der Kurs bei 1,0889 Dollar lag.
Diese Entwicklung ist auf die optimistische Stimmung an den Aktienmärkten zurückzuführen, die durch die bevorstehende Abstimmung im Deutschen Bundestag über ein bedeutendes Schuldenpaket beflügelt wird. Das Paket, das von Union, SPD und Grünen ausgehandelt wurde, sieht milliardenschwere Investitionen in Infrastrukturprojekte, Klimaschutzmaßnahmen und die Verteidigung vor. Marktteilnehmer erhoffen sich davon einen Wachstumsimpuls sowohl für Deutschland als auch für den gesamten Euroraum.
Analyst Christoph Rieger von der Commerzbank betonte die historische Bedeutung der bevorstehenden Entscheidung, die eine Abkehr vom traditionellen finanzpolitischen Kurs Deutschlands darstellen könnte. Parallel dazu wird der ZEW-Index am späten Vormittag erwartet, der die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten abbildet und ein weiterer Indikator für die derzeitige wirtschaftliche Aufbruchstimmung sein dürfte.
Jenseits des Atlantiks richten sich die Blicke auf die USA, wo die neuesten Daten zu Baubeginnen, Baugenhmigungen, Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung im Februar im Fokus stehen. Laut Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen gibt es dort gemischte Signale: Während eine positive Versorgerproduktion im Januar verzeichnet wurde, könnte der industrielle Output insgesamt nur leicht gestiegen sein.