Der Euro hat am Donnerstag eine kleine Erholung verzeichnet und einen Teil der Verluste vom Vortag wettgemacht. Der Handelspreis der europäischen Gemeinschaftswährung lag am Nachmittag bei 1,0396 US-Dollar. Nach den jüngsten geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Fed hatte der Dollar zwischenzeitlich Rückenwind erhalten. Unmittelbar vor der Zinsentscheidung notierte der Euro noch etwa einen Cent höher. In der Nacht auf Donnerstag fiel er auf 1,0344 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) legte den Referenzkurs auf 1,0395 Dollar fest, nach 1,0496 Dollar am Vortag. Der Dollar notierte demnach zu 0,9620 Euro, verglichen mit 0,9527 Euro zuvor. Diese Kursbewegungen signalisieren eine leichte Stabilisierung der europäischen Währung.
Die US-Notenbank hat zum dritten Mal hintereinander den Leitzins gesenkt, gab jedoch bekannt, im kommenden Jahr auf Grund der anhaltend hohen Inflation weniger Zinsanpassungen vorzunehmen als bisher angenommen. Diese Perspektive einer weniger expansiven Geldpolitik drückte zunächst auf den Eurokurs.
Laut dem Commerzbank-Analysten Volkmar Baur war jedoch die Erhöhung der Inflationsprognosen durch die Fed aus Sicht des Devisenmarktes entscheidender. Notenbankpräsident Jerome Powell hat den Fokus wieder auf die Bekämpfung der Teuerung gelegt. Zusätzlich verliehen die am Nachmittag veröffentlichten, besser als erwarteten Daten zu den US-Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe dem Bild eines robusten Arbeitsmarktes Nachdruck.
Der japanische Yen stand unter Druck, nachdem die Bank von Japan ihre Leitzinsen erneut unverändert bei 0,25 Prozent belassen hat. Nur eine knappe Mehrheit der von Bloomberg befragten Analysten hatte diese Entscheidung erwartet. Notenbankchef Kazuo Ueda dämpfte zudem Spekulationen auf zukünftige Zinssenkungen.
Unterdessen setzte die Europäische Zentralbank die Referenzkurse für den Euro gegenüber anderen wichtigen Währungen fest. Ein Euro wurde mit 0,82445 britischen Pfund, 163,07 japanischen Yen und 0,9319 Schweizer Franken gehandelt. Der Preis für eine Feinunze Gold in London betrug am Nachmittag 2.590 Dollar, fünf Dollar mehr als am Vortag.