01. Oktober, 2024

Märkte

Euro-Bund-Future Verbucht Gains: EZB Öffnet Tür für Zinssenkung

Euro-Bund-Future Verbucht Gains: EZB Öffnet Tür für Zinssenkung

Die Kurse deutscher Staatsanleihen verzeichneten am Dienstag einen merklichen Anstieg. Der Euro-Bund-Future, der als richtungsweisender Terminkontrakt dient, stieg am Nachmittag um 0,70 Prozent und erreichte 135,88 Punkte. Im Gegenzug fiel die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen auf 2,04 Prozent. Ebenso sank die Rendite zweijähriger Bundesschatzanweisungen erstmals seit 2022 unter die Marke von zwei Prozent. Auch in anderen Ländern der Eurozone gingen die Renditen spürbar zurück.

Erstmals seit über drei Jahren fiel die Inflation in der Eurozone im September unter die Zwei-Prozent-Marke. Die Jahresrate reduzierte sich von 2,2 Prozent im Vormonat auf 1,8 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt langfristig eine Inflationsrate von zwei Prozent an.

Vincent Stamer, Volkswirt bei der Commerzbank, kommentierte: 'Dass die Inflationsrate heute deutlich unter die Ziel-Marke der EZB gefallen ist und die Einkaufsmanagerindizes zuletzt Konjunktursorgen angezeigt haben, dürfte für die EZB ein Zeitfenster für einen zusätzlichen Zinsschritt weit aufstoßen.' Er hob zudem die Rede von EZB-Präsidentin Christine Lagarde hervor, die am Montag vor dem Europäischen Parlament die Möglichkeit einer Zinssenkung angedeutet hatte. Aufgrund dieser Entwicklungen erwarten nun auch die Volkswirte der Commerzbank im Oktober eine Leitzinssenkung um 0,25 Prozentpunkte.

Die zweite Schätzung zu den Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone, die am Vormittag veröffentlicht wurde, hatte kaum Auswirkungen auf den Anleihemarkt. Der Frühindikator für die Industrie in der Eurozone wurde im September leicht nach oben korrigiert, deutet jedoch mit 45,0 Punkten weiterhin auf eine anhaltende Abschwächung hin.

Die weiter eskalierende Lage im Nahen Osten zeigte sich ebenfalls unbedeutend für den Anleihemarkt. Berichten zufolge geht die US-Regierung davon aus, dass der Iran einen 'unmittelbar bevorstehenden' Raketenangriff auf Israel plant. Ein US-Regierungsvertreter warnte, dass ein solcher direkter Angriff schwerwiegende Konsequenzen für den Iran hätte. Der Bund-Future reagierte nur kurzzeitig auf diese Meldung, bewegte sich jedoch zuletzt wieder auf dem Niveau von vor der Meldung.