08. November, 2024

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Euro auf Achterbahnfahrt: Währungskurs gibt nach turbulenter Woche nach

Euro auf Achterbahnfahrt: Währungskurs gibt nach turbulenter Woche nach

Der Euro hat zum Wochenausklang eine Berg- und Talfahrt hinter sich, die ihren Höhepunkt am Freitag fand. Am Nachmittag notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,0745 US-Dollar, nachdem sie noch am frühen Morgen für rund 1,08 Dollar gehandelt wurde. Die Europäische Zentralbank legte den offiziellen Referenzkurs auf 1,0772 US-Dollar fest, ein leichter Rückgang gegenüber dem Vortag. Ein Dollar war somit 0,9283 Euro wert.

Der am Nachmittag veröffentlichte Konsumklimaindex, erhoben von der Universität von Michigan, deutet auf eine weiterhin lebhafte Wirtschaft in den USA hin. Der Stimmungsindikator übertraf die Erwartungen und erreichte den höchsten Stand seit April, angetrieben durch zurückgehende Inflationserwartungen.

Die Zinsentscheidung der US-Notenbank vom Vorabend blieb dagegen eine unspektakuläre Fußnote für den Devisenmarkt. Die Federal Reserve senkte den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 4,50 bis 4,75 Prozent. Marktbeobachter der Commerzbank betonten, dass dies kaum Bewegungen im US-Dollar auslöste, was nach der aufwühlenden Woche für viele Akteure eine willkommene Atempause darstellte.

Der Euro hatte bereits Mitte der Woche unter Druck gestanden, ausgelöst durch die Wahl zum US-Präsidenten, bei der Republikaner Donald Trump siegte. Die anfängliche Reaktion war ein Kursrutsch von deutlich über 1,09 Dollar auf unter 1,07 Dollar. Der Hintergrund: Trumps mögliche Steuererleichterungen und Einfuhrzölle könnten den Inflationsdruck verstärken, was die Federal Reserve zu einer moderateren Zinspolitik zwingen könnte.

Für die kommenden Wochen und Monate sehen die Analysten der Commerzbank weiteres Potenzial für den US-Dollar, allerdings in begrenztem Maße. Die Hauptauswirkungen der Wahl seien bereits eingepreist. Mittel- bis langfristig dürfte sich die Stärke des Dollars als nicht nachhaltig erweisen, da die reale Politik Trumps hinter seinen Ankündigungen zurückbleibt und die Fed möglicherweise inflationäre Effekte akzeptiert.

Die EZB setzte zudem die Euro-Referenzkurse gegenüber anderen Schlüsseldevisen fest: Das britische Pfund notierte bei 0,83188, der japanische Yen bei 164,18 und der Schweizer Franken bei 0,9393. Der Goldpreis gab auf dem Londoner Markt am Nachmittag um 19 Dollar nach und kostete je Feinunze 2.687 Dollar.