Im richtungsweisenden Verfahren um Rabatte auf rezeptpflichtige Medikamente entdecken Marktbeobachter neue Anhaltspunkte, die für Versandapotheken positiv stimmen. Der Fokus liegt auf einem Verfahren vor Gericht, das am Donnerstag für Bewegung in den Kursen der Online-Apotheken sorgte. Redcare Pharmacy erlebte einen dynamischen Handelstag: Nach einem initialen Kurssprung von über fünf Prozent schloss die Aktie am Nachmittag mit fast vier Prozent im Plus. Besonders bemerkenswert entwickelte sich die Lage bei DocMorris, dessen Aktien in Zürich zeitweise Gewinne von mehr als zehn Prozent verzeichneten.
Diese Erholung tat den DocMorris-Aktien gut, die sich energisch von ihrem letzten Tief seit Juni 2023 erholen konnten. Auch die Papiere von Redcare Pharmacy, die seit Mitte September eine beeindruckende Rally hingelegt haben und um fast 30 Prozent gestiegen sind, zeigten Stärke. Dennoch stellt die 150-Euro-Marke eine hartnäckige Hürde dar.
Analyst Martin Comtesse von Jefferies hob am Nachmittag hervor, dass ein Generalanwalt seine abschließende Position in einem laufenden Verfahren, in dem DocMorris gegen die Apothekerkammer Nordrhein antritt, klargestellt habe. Die Einschätzung des Anwalts steht deutlich auf Seiten von Boni bei verschreibungspflichtigen Medikamenten. Comtesse betont, dass das endgültige Urteil des Europäischen Gerichtshofs entscheidenden Einfluss auf das zukünftige Wachstum von Online-Apotheken haben dürfte. Mit einer Entscheidung wird innerhalb der nächsten zwei bis drei Monate gerechnet.