Im epischen Kampf um die Gründung der Super League hat die UEFA einen herben Rückschlag erlitten: Der Europäische Gerichtshof (EuGH) fällt ein klares Urteil, das die Fußballwelt in Aufruhr versetzt.
Die großen Fußballverbände FIFA und UEFA dürfen nicht länger andere Wettbewerbe von ihrer Genehmigung abhängig machen und den Vereinen sowie Spielern verbieten, an alternativen Turnieren teilzunehmen. Die Entscheidung ist ein Schlag gegen das scheinbare Monopol der UEFA, wirft jedoch noch keine endgültige Erlaubnis für die umstrittene Super League aus.
Im Detail monieren die EuGH-Richter, dass die Regeln der Verbände keinen transparenten, objektiven, nicht diskriminierenden und verhältnismäßigen Rahmen bieten. Die exklusive Kontrolle über die kommerzielle Rechteverwertung, die FIFA und UEFA beanspruchen, wird als wettbewerbsbeschränkend eingestuft, da sie ihre dominante Marktposition ausnutzen.
Die UEFA hingegen bleibt gelassen und betont, dass das EuGH-Urteil keine Billigung der Super League darstellt. Neue Regeln sollen die aufgeführten Mängel auffangen, und der Verband bekräftigt sein Engagement für die Fußball-Pyramide, die auf nationalen Ligen basiert.
Die Deutsche Fußball Liga schließt sich diesem Standpunkt an und lehnt Wettbewerbe außerhalb der von Verbänden und Ligen organisierten Strukturen weiterhin ab.
Dieses wegweisende Urteil markiert das vorläufige Ende eines zweieinhalbjährigen Dramas, das mit dem Aufschrei über die Super League begann. Zwölf europäische Spitzenclubs hatten 2021 eine Revolution angekündigt, die jedoch aufgrund des massiven Widerstands von Ligen, Fans und Politikern vorerst scheiterte. Die jetzige EuGH-Entscheidung gibt der Debatte neuen Schwung, auch wenn die endgültige Freigabe für die Super League noch aussteht.