04. Oktober, 2024

Märkte

EU-Zölle auf chinesische Elektroautos: Deutsche Automobilbranche zwischen Hoffnung und Sorge

EU-Zölle auf chinesische Elektroautos: Deutsche Automobilbranche zwischen Hoffnung und Sorge

Die europäischen Automobilmärkte erlebten am Freitag eine leichte Stabilisierung, trotz der jüngsten EU-Entscheidung, zusätzliche Zölle auf chinesische Elektroautos zu ermöglichen. Diese Entwicklung sorgte für eine Erholung bei deutschen Autokonzernen wie Volkswagen, Porsche AG, BMW und Mercedes-Benz, die nach jüngsten Kurseinbrüchen wieder leicht zulegten. Auch der Autowert-Index in Europa konnte sich etwas erholen.

Die EU-Kommission plant, Zölle von bis zu 35,3 Prozent auf chinesische E-Fahrzeuge zu erheben, um Marktverzerrungen durch chinesische Subventionen entgegenzuwirken. Deutschland konnte trotz vehementem Widerstand keine Mehrheit gegen diese Maßnahme gewinnen. Die Zölle könnten theoretisch ab November erhoben werden, sollten aber die Verhandlungen zwischen Brüssel und Peking keine Einigung bringen, könnten sie auch noch gestoppt werden.

Kevin Thozet von Carmignac wies auf die rasch wachsenden Marktanteile chinesischer Elektroautos in Europa und die möglichen Vergeltungsmaßnahmen der Volksrepublik hin. Aufgrund des hohen Exportanteils der deutschen Autobauer nach China könnte dies zu erheblichen wirtschaftlichen Reibungen führen. Thozet plädiert für niedrigere Zölle als Kompromiss, um dem angeschlagenen europäischen Sektor kurzfristig Luft zu verschaffen.

Doch mahnt Thozet, dass ein Mittelweg das Wettbewerbsproblem der europäischen Automobilbranche nicht lösen wird. Angesichts zahlreicher Gewinnwarnungen von Giganten der Branche wie BMW, Mercedes-Benz, Volkswagen und Stellantis bleibt die Unsicherheit, ob wirksame Maßnahmen rechtzeitig ergriffen werden können.