Der jüngste Wahlsieg von Donald Trump zwingt die Europäische Union dazu, tiefgreifende Veränderungen in ihrem politischen Handeln in Erwägung zu ziehen, um in einer zunehmend unruhigen Weltordnung bestehen zu können. Dringend notwendige Reformen wie die Abschaffung des Einstimmigkeitsprinzips stehen dabei im Fokus, um politische Entscheidungsprozesse zu beschleunigen und eine einheitlichere Außenpolitik zu verwirklichen.
Es gilt, das bisherige Wirtschaftsmodell, in dem die USA als Sicherheitsgarant, Russland als Energiespender und China als Wachstumsmotor fungierten, zügig zu überdenken und anzupassen. Während solche strategischen Anpassungen durchaus möglich erscheinen, bleibt unklar, ob die europäischen Staaten in der Lage sind, diese Herausforderungen zu meistern.
Frankreich leidet unter politischem Stillstand, die deutsche Ampel-Koalition ist von internen Streitigkeiten geprägt, und auch die Zusammenarbeit zwischen Paris und Berlin läuft schleppend. Dies wird weiter verkompliziert durch Teile der europäischen Bevölkerung, die sich von Trumps 'America first'-Politik inspiriert fühlen und rechtspopulistische Wege beschreiten.