Im Lichte einer schwachen Gesamtmarktstimmung erstrahlen Rüstungswerte wie Rheinmetall und Hensoldt dennoch in neuem Glanz. Rheinmetall konnte sich durch ein frisches Rekordhoch von 772 Euro auszeichnen und findet sich aktuell bei 765,80 Euro, was einem Plus von 1,3 Prozent entspricht. Auch Hensoldt beweist Stärke mit einem Anstieg von 1,8 Prozent, was den höchsten Stand seit Mai markiert. Im Gegensatz dazu musste der Panzergetriebe-Spezialist Renk nach einer vorangegangenen Erholung einen Rückgang von 1,7 Prozent hinnehmen, der im Rahmen der Marktentwicklung ausfiel.
Die Regierungschefs der EU treffen sich, um kollektive Maßnahmen zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit zu erörtern. Dabei steht der Ausbau der Finanzierungsmöglichkeiten durch die Europäische Investitionsbank im Raum, flankiert von einem Programm der EU-Kommission, das den Mitgliedstaaten günstige Darlehen für Verteidigungsprojekte offerieren könnte. Parallelen zur Unterstützung nationaler Kurzarbeitsregelungen während der Corona-Pandemie sind unverkennbar.
Die Diskussion im Verteidigungsbereich könnte zudem dahin führen, dass bestimmte Ausgaben nicht sofort in die nationale Defizitberechnung einfließen, trotz der strikten EU-Regeln, die ein Maximaldefizit von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts vorsehen. Die EU-Kommission prognostizierte im Sommer, dass in den nächsten zehn Jahren für Verteidigung weitere 500 Milliarden Euro notwendig werden könnten. Seit der Eskalation des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sind Rüstungswerte gefragt, da viele Länder ihre militärischen Kapazitäten renovieren müssen, was die Debatte um angemessene Wehretats weiter befeuert.