Die Europäische Union wird voraussichtlich ihr ehrgeiziges Ziel, bis 2030 ein Viertel der landwirtschaftlichen Fläche ökologisch zu bewirtschaften, nicht erreichen. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Europäischen Rechnungshofs hervor. Trotz beachtlicher Subventionen in Höhe von zwölf Milliarden Euro seit 2014 und weiteren geplanten 15 Milliarden Euro bis 2027, bleibt der Fortschritt hinter den Erwartungen zurück. Im Jahr 2022 lag der Anteil der ökologischen Anbauflächen in der EU nur bei 10,5 Prozent, was eine Steigerung von 4,6 Prozentpunkten seit 2013 bedeutet. Um das Ziel von 25 Prozent zu erreichen, müsste sich die Wachstumsrate jedoch verdoppeln. Deutschland liegt mit knapp zehn Prozent leicht unter dem EU-Durchschnitt, während Österreich mit deutlich mehr als 25 Prozent den Spitzenplatz einnimmt. Der Europäische Rechnungshof hebt zudem hervor, dass aktuelle Subventionen teilweise auch an Landwirte gehen, die nicht die Grundprinzipien des ökologischen Landbaus, wie etwa Tierschutzstandards, einhalten. Dies führt zu weiteren Unsicherheiten bezüglich der Effektivität der Fördermaßnahmen. Ein weiterer Kritikpunkt ist das Fehlen von EU-weiten Zielen für die Bio-Landwirtschaft nach 2030. Trotz dieser besorgniserregenden Befunde bleibt die EU-Kommission zuversichtlich. Sie betont, dass fast alle Mitgliedstaaten erstmals über umfassende Strategien für den ökologischen Landbau verfügen.