Boris Pistorius, der deutsche Verteidigungsminister, betont die Bedeutung eines abgewogenen Ansatzes angesichts der jüngsten Forderungen von US-Präsident Donald Trump nach einer substanziellen Steigerung der Verteidigungsausgaben. Im ZDF-Morgenmagazin rief der SPD-Politiker zur Besonnenheit auf und mahnt, nicht unreflektiert auf jede von Trump präsentierte Forderung einzugehen.
Trump stellte die Forderung an die NATO-Partner, ihre Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu erhöhen, ein Vorstoß, der weit über das bisher angestrebte Zwei-Prozent-Ziel hinausgeht. Pistorius zeigt Verständnis für die Notwendigkeit erhöhter Militärausgaben angesichts der Bedrohung durch Russland, die von Präsident Wladimir Putin ausgeht. Allerdings hält er es für entscheidend, dass Investitionen nachhaltig erfolgen und die europäische Rüstungsindustrie gestärkt wird. Die von Trump geforderten fünf Prozent bezeichnet er als „nicht finanzierbar“.
Letztlich sieht Pistorius die Definition und Erreichung der NATO-Fähigkeitsziele als zentrale Herausforderung, wobei realistische Ausgaben von drei bis vier Prozent jährlich genügend Raum für die Verteidigungsfähigkeit der Mitgliedsstaaten schaffen könnten. Eine abgestimmte und vernünftige Herangehensweise könnte somit zur Stabilität und Sicherheit in Europa beitragen.
In Übereinstimmung damit fordert auch der NATO-Generalsekretär Mark Rutte, im Vorfeld des EU-Sondergipfels in Brüssel, eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben. Insbesondere von Deutschland wird eine Expansion der Rüstungsproduktion erwartet, um künftige Konflikte abzuwenden. Rutte betont, dass Vorbereitung zentral ist, um Friedenswahrung zu ermöglichen.