16. Oktober, 2024

Politik

EU und Golfstaaten planen strategische Partnerschaft: Neue Brücken zum 21. Jahrhundert

EU und Golfstaaten planen strategische Partnerschaft: Neue Brücken zum 21. Jahrhundert

Beim ersten Gipfeltreffen zwischen der Europäischen Union und sechs zentralen Golfstaaten verkündete EU-Ratspräsident Charles Michel den Auftakt einer neuen Ära der wirtschaftlichen und politischen Zusammenarbeit. Michel betonte die enge Verflechtung der beiden Regionen und rief dazu auf, eine Partnerschaft zu formen, die den Herausforderungen und Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts gerecht wird. Hochrangige Vertreter beider Seiten, darunter der Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani, der derzeitige Vorsitzende des Golf-Kooperationsrates (GCC), nahmen an den Gesprächen in Brüssel teil. Zu den GCC gehören neben Katar die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain, Saudi-Arabien, der Oman und Kuwait. Der Emir von Katar äußerte den Wunsch, die Kooperation in verschiedenen Aspekten wie internationalem Handel, Wissensaustausch, Klimaschutz und Wirtschaftsförderung zu vertiefen. Beeindruckende Zahlen unterstreichen die Bedeutung der EU als zweitgrößter Handelspartner der GCC-Länder: Im Jahr 2023 beispielsweise machten mineralische Brennstoffe über 75 Prozent der EU-Importe aus dieser Region aus. Neben wirtschaftlichen Themen dominierten der Nahost-Konflikt und der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine die Agenda des Gipfels. Differenzen in diesen Angelegenheiten führten zu komplizierten Verhandlungen über eine gemeinsame Abschlusserklärung, die den Teilnehmern einiges an diplomatischem Feingefühl abverlangten.