Die Diskussionen zwischen der Europäischen Union und China über alternative Maßnahmen zu den europäischen Zöllen auf chinesische Elektrofahrzeuge (EV) gestalten sich weiterhin als herausfordernd. Im Gespräch sind mögliche Mindestpreise, zu denen die Fahrzeuge in Europa verkauft werden könnten. Ein konkretes Ergebnis scheint jedoch noch in weiter Ferne zu liegen, wie europäische Beamte kürzlich mitteilten.
Bernd Lange, Vorsitzender des Handelsausschusses des Europäischen Parlaments, erweckte zwar am Freitag in einem Gespräch mit einem deutschen Sender den Eindruck, dass eine Einigung zwischen der 27-Staaten-EU und China kurz bevorstehen könnte. Doch EU-Vertreter, die anonym bleiben möchten angesichts der brisanten Verhandlungslage, widersprechen dieser Aussage. Einigungshindernisse bestehen weiterhin, und die Gespräche verlaufen schleppend.
Als mögliche Lösung wird in Erwägung gezogen, einen Mindestpreis für importierte Elektrofahrzeuge aus China festzulegen, um deren Verkaufspreis anzuheben. Eine langwierige Untersuchung der EU hatte zuvor ergeben, dass die Preise aufgrund chinesischer Staatszuschüsse künstlich niedrig gehalten wurden.
Um den Subventionen entgegenzuwirken, erhöhte die Europäische Union im letzten Monat die Zölle auf in China produzierte Elektrofahrzeuge auf bis zu 45,3% - eine ihrer prominentesten Handelsuntersuchungen. Diese Maßnahme hat Europa gespalten und zu Gegenmaßnahmen aus Peking geführt. Die Chinesische Handelskammer bei der EU zeigte sich "zutiefst enttäuscht" über die ihrer Meinung nach protektionistischen und willkürlichen Maßnahmen der EU.