Der Europäische Rechnungshof hat die Bemühungen der EU zur Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels unter die Lupe genommen und dabei sowohl Licht- als auch Schattenseiten festgestellt. Obwohl die EU eine solide Basis für ihre Strategie geschaffen hat, zeigt der kürzlich in Luxemburg veröffentlichte Bericht, dass die konkrete Umsetzung noch einigen Feinschliff benötigt. Insbesondere in Frankreich, Estland, Österreich und Polen wurden nationale Pläne untersucht und diskrepante Punkte in der Kosteneinschätzung sowie veraltete wissenschaftliche Daten in strategischen Dokumenten entdeckt.
Die Herausforderungen der Klimakrise sind unbestritten, mit vermehrten und intensiveren Unwettern, Dürren und Bränden. Doch die Antworten der Gemeinden auf die nationalen und EU-Strategien sind mitunter zögerlich. Immerhin zeigt sich, dass die geprüften Projekte zu über 50 Prozent effektiv gegen Klimarisiken wirken können. Dennoch stehen die Klimaziele manchmal im Spannungsfeld mit regionalen Interessen wie der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit.
Der Bericht des Rechnungshofes verdeutlicht, das langfristige Budget für 2021-2027 von mindestens 26 Milliarden Euro für Klimaanpassungsmaßnahmen zu schwer nachvollziehbaren Wegen führt. Ungeachtet der finanziellen Mittel fordert der Rechnungshof eine präzisere Umsetzung und Berichterstattung der Initiativen. Denn ohne klare Maßnahmen droht die EU Gefahr zu laufen, im Wettlauf gegen die Zeit den Anschluss zu verlieren.