Im aktuellen Konflikt um den Gastransit zwischen der Ukraine und der Slowakei positioniert sich die Europäische Kommission eindeutig hinter Kiew. Eine Sprecherin aus Brüssel erklärte, dass die EU gut vorbereitet sei, um auf den Stopp des Transits von russischem Gas durch die Ukraine zu reagieren. Man setze auf die Flexibilität der europäischen Energieinfrastruktur, um Gas alternativer Herkunft über andere Routen nach Zentral- und Osteuropa zu liefern. Bundeskanzler Olaf Scholz bekräftigte unterdessen die Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen Russland.
Die Ukraine plant, den Transit von russischem Gas über ihr Territorium zu Beginn des kommenden Jahres einzustellen, da der bestehende Vertrag ausläuft und Kiew bereits im Vorfeld erklärt hatte, diesen nicht verlängern zu wollen. Dies stellt insbesondere die Slowakei vor erhebliche Herausforderungen. Deren Premierminister, Robert Fico, drohte mit einem möglichen Stopp der Stromlieferungen an die Ukraine als Gegenmaßnahme.
Fico sandte einen Brief an die EU-Kommission, in dem er die Entscheidung der Ukraine als irrational und schädlich für die EU einstufte. Die Kommission hielt hingegen dagegen und verwies auf die beschränkten Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit der EU. Seit über einem Jahr werden alternative Lieferoptionen vorbereitet, um die betroffenen Länder zu unterstützen. Zusätzlich wurde die europäische Gasinfrastruktur durch Importkapazitäten für Flüssiggas (LNG) gestärkt.
Bundeskanzler Scholz adressierte in seiner Neujahrsrede die Besorgnis vieler Deutscher bezüglich der fortdauernden Auseinandersetzungen zwischen Russland und der Ukraine. Scholz versicherte, dass Deutschland die Ukraine nicht im Stich lassen werde und mahnte zur Besonnenheit, um eine Eskalation des Krieges zu vermeiden.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dankte derweil den USA für die jüngsten finanziellen Unterstützungsmaßnahmen, welche die ukrainische Frontlinie verstärken sollen. Das verabschiedete Hilfspaket der scheidenden US-Regierung umfasst unter anderem militärische Unterstützung und Haushaltsmittel für die Ukraine. Die finanzielle und militärische Rückendeckung der USA gilt als bedeutend, jedoch bleibt abzuwarten, welche Politik der neue US-Präsident Donald Trump verfolgen wird.
Vor dem Jahreswechsel gelang der Austausch von Kriegsgefangenen zwischen Russland und der Ukraine unter der Vermittlung der Vereinigten Arabischen Emirate. Zudem ereilten neue Raketenangriffe die russische Stadt Lgow nahe der ukrainischen Grenze, während die Ukraine unter fortwährenden Drohnenalarmen litt.