19. März, 2025

Grün

EU sieht Chance in grüner Wende: Hoffnung auf transatlantische Investitionen

EU sieht Chance in grüner Wende: Hoffnung auf transatlantische Investitionen

Nach der Abkehr der USA unter Präsident Donald Trump vom Pariser Klimaabkommen wittert die Europäische Union eine Chance, die grüne Transformation ihrer Wirtschaft weiter voranzutreiben. EU-Energiekommissar Dan Jørgensen äußerte in einem Interview mit der European Newsroom seine Hoffnung, dass sich Investitionen, die durch Trumps Politik bisher ausblieben, verstärkt auf Europa konzentrieren könnten. "Der Klimawandel wird nicht von selbst verschwinden, und wenn andere Länder diesen Kampf aufgeben, müssen wir umso entschlossener handeln", unterstrich Jørgensen.

Brüssel betrachtet die Abwendung der USA vom globalen Klimaschutzabkommen als Gelegenheit, um die eigenen klima- und energiepolitischen Ziele zu befördern. Die drei Hauptprioritäten der EU - die Dekarbonisierung, die Verringerung der Abhängigkeit von Energieimporten aus Russland sowie die Senkung der Energiepreise - können laut Jørgensen durch gezielte Maßnahmen in den Bereichen erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Markttransparenz erreicht werden. Ein kürzlich vorgestellter Aktionsplan zielt darauf ab, erschwingliche Energie in der EU sicherzustellen.

Auch wenn die Klimapolitik der Trump-Regierung konträr zur Linie der EU liegt, sollen die energiepolitischen Beziehungen über den Atlantik weiter gestärkt werden. Jørgensen betonte, dass die EU zwar mittelfristig weniger Gas verbrauchen will, jedoch einige Industrien und Haushalte weiterhin darauf angewiesen sind. Hier seien die USA als einer der Hauptlieferanten von Flüssiggas von entscheidender Bedeutung für Europa. Eine Diversifizierung der Energielieferanten steht zwar im Fokus, dennoch sind die Alternativen limitiert und die Gespräche mit den USA trotz angespannter diplomatischer Verhältnisse unabdingbar.