22. April, 2025

Grün

EU-Parlament auf grünem Kurs: Entscheidende Weichenstellung für saubere Luft

EU-Parlament auf grünem Kurs: Entscheidende Weichenstellung für saubere Luft

In einer wegweisenden Abstimmung setzte das Europaparlament am Mittwoch neue Maßstäbe im Kampf gegen die Luftverschmutzung. Die Einführung verschärfter Grenzwerte für Schadstoffe wie Feinstaub, Stickstoffdioxid und Schwefeldioxid bis zum Jahr 2030 markiert einen entscheidenden Schritt auf dem Weg zu einer umweltfreundlicheren und gesünderen EU. Die Einigung, die bereits im Februar zwischen den Vertretern der Mitgliedsstaaten und des EU-Parlaments vorläufig erzielt wurde, zielt darauf ab, die Gesundheitsrisiken durch schlechte Luftqualität deutlich zu minimieren.

Ein Kernelement der neuen Regelung ist der geplante Rechtsanspruch auf Entschädigung für Bürger, die infolge von Nichteinhaltung der Grenzwerte gesundheitliche Beeinträchtigungen erleiden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf Partikeln und Gasen, die als besonders schädigend eingestuft werden, indem ihre zulässigen Werte in der Atmosphäre um die Hälfte reduziert werden sollen.

Bevor diese Maßnahmen in Kraft treten können, ist die Zustimmung der EU-Staaten erforderlich. Eine formale Bestätigung wird in der nächsten Woche erwartet und gilt als wahrscheinlich.

Trotz der ermutigenden Fortschritte erleuchtet die EU-Umweltagentur EEA weiterhin den Horizont der Entscheidungsträger mit der Erkenntnis, dass Luftverschmutzung das vorherrschende umweltbedingte Gesundheitsrisiko darstellt. Im Jahr 2021 wurden in der EU rund 253.000 Todesfälle auf zu hohe Feinstaubwerte zurückgeführt.

Unterstützung erfährt die Initiative auch vom deutschen Städtetag. Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy artikulierte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur die Forderung, vor allem Industrie und Energieversorger, aber ebenfalls den Automobilsektor und die Landwirtschaft, direkt an der Quelle der Emissionen in die Pflicht zu nehmen. Mit Blick auf die Automobilbranche weist er auf die Euro 7-Norm hin, deren Emissionsgrenzen für Straßenfahrzeuge bei Autos und Kleintransportern unverändert geblieben sind – trotz einer Verschärfung bei den Staubpartikeln.

Die Botschaft ist klar: Ein zukünftig sauberes Europa erfordert gemeinsame Anstrengungen, aber auch konsequente Maßnahmen zur Reduktion von Emissionen an deren Ursprung.