04. März, 2025

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EU-Meere unter Druck: Massive Mängel bei der Bekämpfung der Schifffahrtsverschmutzung

EU-Meere unter Druck: Massive Mängel bei der Bekämpfung der Schifffahrtsverschmutzung

Der Europäische Rechnungshof schlägt Alarm: Trotz zahlreicher Bemühungen bleibt die Verschmutzung der Meere in der Europäischen Union ein gravierendes Problem. Nikolaos Milionis vom Rechnungshof spricht von einem unzureichenden Fortschritt seitens der EU, die Meeresverschmutzung durch Schifffahrt effektiv einzudämmen. Die Herausforderung zeigt sich in vielfältigen Formen, darunter Ölverschmutzungen, unsachgemäße Abfallentsorgung und verlorene Container – all dies erschwert die Erreichung des Null-Schadstoff-Ziels, das der Schutz der menschlichen Gesundheit sowie der biologischen Vielfalt und Fischbestände erreichen will.

Obwohl die EU-Gesetzgebung im Zuge eines 2022 in Kraft getretenen Umweltaktionsprogramms verschärft wurde, hakt es bei der Umsetzung in den 22 küstennahen Mitgliedstaaten. Schlupflöcher und unzureichende Kontrollen begünstigen, dass Schiffsbesitzer ihre Recyclingpflichten durch außer-europäische Registrierungen umgehen. Des Weiteren sind die Konsequenzen für Umweltsünden oft kaum abschreckend, da die Sanktionen als zu mild angesehen werden.

Ein ernstes Problem stellt die unklare Dimension der tatsächlichen Verschmutzung dar. Daten des europäischen Überwachungsdienstes "CleanSeaNet" offenbaren, dass 2022 und 2023 etwa 7.700 mögliche Verschmutzungsfälle identifiziert wurden, auf die weniger als die Hälfte von den EU-Staaten reagiert wurde. Ein weiteres Problem ergibt sich durch das mangelnde Wissen darüber, wie viel Schadstoffe und Abfälle tatsächlich von Schiffen ins Meer gelangen und wer die Verantwortlichen sind. Diese Unwissenheit erschwert das gezielte Vorgehen gegen die Verschmutzung erheblich.