Im jüngsten Handelskonflikt mit den USA hat die Europäische Union auf die Einführung von US-Sonderzöllen auf Aluminium und Stahl reagiert. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gab bekannt, dass man unrechtmäßige Strafmaßnahmen nicht unbeantwortet lassen werde. Welche konkreten Gegenmaßnahmen ergriffen werden, ließ von der Leyen offen. Beobachter vermuten jedoch, dass die EU auf bewährte Strategien aus Trumps erster Amtszeit zurückgreifen könnte, während in den USA bereits an einer neuen Zoll-Offensive gearbeitet wird. Die EU bedauert zutiefst die Entscheidung der USA, europäische Exporte mit Zöllen zu belegen, erklärte von der Leyen auf der Plattform X. Die EU sei entschlossen, die Interessen ihrer Arbeitnehmer, Unternehmen und Verbraucher zu schützen, denn Zölle seien letztlich Steuern, die sowohl Unternehmen als auch Verbraucher belasten. Bernd Lange, Vorsitzender des Handelsausschusses im EU-Parlament, kündigte klare Vergeltungsmaßnahmen an, sollte Trump erneut Zölle erheben, darunter 50 Prozent auf ikonische US-Produkte wie Motorräder und Bourbon-Whiskey. Dennoch wird die EU zunächst auf Verhandlungen setzen, um mögliche Lösungen zu eruieren. EU-Handelskommissar Maros Sefcovic betonte vor dem Europaparlament in Straßburg, dass das Ausmaß der US-Maßnahmen derzeit geprüft werde, bevor Gegenzölle verabschiedet würden. Gleichzeitig bekräftigte er die Bereitschaft Europas, konstruktive Gespräche zu führen und einvernehmliche Lösungen zu finden, die beiden Seiten zugutekommen. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz machte im Bundestag klar, dass die EU geschlossen reagieren würde, sollte es keine andere Wahl geben. Er hoffe jedoch, dass ein Ausweg aus der Spirale von Zöllen und Gegenzöllen gefunden werde. Die USA sind ein bedeutender Absatzmarkt für Europas Stahlindustrie, wobei Deutschland als größter Produzent in der EU eine Schlüsselrolle spielt. Branchenexperten gehen davon aus, dass die USA letztlich stärker von den Zöllen betroffen sein könnten als die EU. Insbesondere EU-Betriebe, die Stahl verwenden, könnten durch sinkende Stahlpreise infolge reduzierter US-Exporte profitieren.
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EU kündigt entschlossene Maßnahmen im Handelsstreit mit den USA an
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