Spannungen in den Handelsbeziehungen über den Atlantik hinweg erreichen einen neuen Höhepunkt, da die Europäische Union sich gegen die jüngst von den USA verhängten Sonderzölle auf Aluminium und Stahl positioniert. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte entschieden an, dass unrechtmäßige Zölle gegenüber der EU nicht unbeantwortet bleiben werden. Die Details dieser Reaktion ließ sie derzeit noch offen, jedoch gelten frühere Maßnahmen aus der Trump-Ära als wahrscheinlich. Der Vorsitzende des Handelsausschusses im EU-Parlament, Bernd Lange, machte im rbb24 Inforadio klar, dass die EU im Falle einer erneuten Eskalation unverzüglich eigene Zölle in Kraft setzen würde. Produkte wie Motorräder, Jeans und Bourbon-Whiskey könnten wieder im Fokus stehen, da diese bereits in der Vergangenheit als Gegenzölle dienten. Trotz der Drohkulisse betonte Lange, dass die EU zunächst den Weg der Verhandlungen bevorzuge, um ein ausgewogenes Ergebnis zu erzielen. Der wirtschaftliche Druck und die Auswirkungen solcher Zölle sind erheblich, besonders für die europäische Stahlindustrie, die in den USA einen ihrer größten Absatzmärkte sieht. Wirtschaftsvertreter wie Lisandra Flach vom Ifo Zentrum für Außenwirtschaft betonen, dass zwar die abschreckende Wirkung der Zölle spürbar sei, jedoch die USA stärker unter dieser Belastung leiden dürften. Inmitten dieser spannungsgeladenen Atmosphäre meldete der US-Präsident Donald Trump neue Pläne an, binnen weniger Tage reziproke Zölle einzuführen, die dem Niveau des jeweiligen Handelspartners entsprechen sollen. Die EU hofft jedoch, dass ein Eskalationskurs abgewendet und stattdessen eine beidseitig vorteilhafte Lösung gefunden werden kann.
Wirtschaft
EU-Kontert US-Sonderzölle: Eine neue Runde im transatlantischen Handelskonflikt
![EU-Kontert US-Sonderzölle: Eine neue Runde im transatlantischen Handelskonflikt](/content/images/size/w1200/2024/04/eulerpool-news-nachrichtenagentur.png)