19. September, 2024

Technologie

EU-Kommission zwingt Apple zur System-Öffnung: Spezifikationsverfahren im Rahmen des DMA initiiert

EU-Kommission zwingt Apple zur System-Öffnung: Spezifikationsverfahren im Rahmen des DMA initiiert

Die Europäische Kommission hat zwei spezifizierte Verfahren gestartet, um Apple bei der Erfüllung der Vorgaben des neuen 'Digital Markets Act' (DMA) zu unterstützen. Der DMA fordert von großen Plattform-Betreibern wie Apple, ihre Systeme und Geschäftsmodelle umfassender zu öffnen, insbesondere in Bezug auf iPhone und iPad.

Zu den Anforderungen des DMA gehört, dass diese Betreiber ihre eigenen Angebote nicht gegenüber konkurrierenden Apps bevorzugen dürfen. Obwohl Apple bereits nach Inkrafttreten des DMA mehrere Änderungen für Nutzer in der EU implementiert oder angekündigt hat, reichen diese Maßnahmen Apple-Konkurrenten wie Spotify oder Epic Games noch nicht aus.

Die scheidende EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager bemerkte, dass dies das erste Mal sei, dass die Kommission das Spezifikationsverfahren im Rahmen des DMA nutzt, um durch einen konstruktiven Dialog die Einhaltung der Interoperabilitätsverpflichtungen von Apple sicherzustellen. Sie betonte die Bedeutung effektiver Interoperabilität, insbesondere bei Smartphones und deren Betriebssystemen, für faire und offene digitale Märkte.

Vestager äußerte, dass dieser Prozess Klarheit für Entwickler, Drittanbieter und Apple selbst schaffen werde. Die EU werde ihren Dialog mit Apple fortsetzen und externe Parteien konsultieren, um sicherzustellen, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen praktikabel und für die Unternehmen wertvoll sind. Die Kommission beabsichtigt, das Verfahren innerhalb von sechs Monaten nach seiner Eröffnung abzuschließen.

Ein Sprecher von Apple verwies auf die über 250.000 Programm-Schnittstellen (APIs), die das Unternehmen entwickelt hat und die es Dritten ermöglichen, Apps zu erstellen, die sicher auf Apple-Produkte zugreifen können. Er betonte, dass die Abschwächung der bestehenden Schutzmaßnahmen die europäischen Konsumenten gefährden und böswilligen Akteuren mehr Möglichkeiten zum Zugriff auf persönliche Geräte und Daten geben würde. Apple werde weiterhin konstruktiv mit der Europäischen Kommission zusammenarbeiten, um eine Lösung zu finden, die sowohl den Schutz der Nutzer in der EU gewährleistet als auch die Verordnung verdeutlicht.