24. November, 2024

Health

EU-Kommission strebt Aufstockung der Impfquoten im Kampf gegen Krebs an

EU-Kommission strebt Aufstockung der Impfquoten im Kampf gegen Krebs an

Im Rahmen einer Gesundheitsoffensive hat die EU-Kommission ambitionierte Pläne vorgestellt, die die Impfungsraten gegen krebsauslösende Viren innerhalb der Europäischen Union deutlich erhöhen sollen. Die Initiative, angekündigt von EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides, zielt darauf ab, die Verbreitung von Humanen Papillomviren (HPV) zu bekämpfen, welche als Auslöser für ernste Krebserkrankungen, wie Gebärmutterhalskrebs und Tumoren im Mund-Rachen-Bereich gelten.

Die Strategie sieht vor, dass bis zum Jahr 2030 neun von zehn anspruchsberechtigten Mädchen und ein signifikanter Anteil der Jungen die HPV-Impfung erhalten sollen. Kyriakides, die ihre eigene Krebserkrankung als Ansporn für ihr Engagement nennt, betont auch die Notwendigkeit, die Screening-Raten zu verbessern: Laut ihren Angaben lassen weniger als die Hälfte der Frauen in der kritischen Altersgruppe von 50 bis 69 Jahren regelmäßig Mammografien durchführen.

Die Gesundheitskommissarin erkennt die Herausforderungen, die darin bestehen, die Menschen zu einem gesundheitsbewussteren Lebensstil zu bewegen, doch sieht sie darin kein Hindernis für Aufklärungskampagnen. Hierbei soll auf Abschreckung verzichtet und stattdessen behutsam für die Wichtigkeit der Prävention geworben werden.

Beobachtungen der DAK-Gesundheit untermauern den Handlungsbedarf: Sie dokumentieren einen Rückgang der Impfungen bei Kindern und Jugendlichen, vor allem bei Jungen im Alter von 15 bis 17 Jahren. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte warnt vor den niedrigen Impfquoten, während das Robert Koch-Institut jährlich über 6000 Neuerkrankungen von Frauen und etwa 1600 bei Männern durch HPV verursachten Krebserkrankungen in Deutschland verzeichnet.

Zusätzlich plant Kyriakides ein Treffen mit Vertretern der Versicherungs- und Bankbranche im Februar, um einen Verhaltenskodex zu etablieren, der diskriminierende Praktiken gegenüber Menschen, die vor 15 bis 20 Jahren an Krebs erkrankt waren, bei finanziellen Dienstleistungen unterbinden soll. Dies folgt Berichten, nach denen Betroffene Schwierigkeiten beim Erhalt von Krediten, beispielsweise für den Hauskauf, erlebt haben.