Die Europäische Kommission hat den chinesischen Online-Händler Temu zur Vorlage detaillierter Informationen über seine Praktiken zur Bekämpfung illegaler Produkte aufgefordert. Im Rahmen eines Informationsgesuchs nach dem Digital Services Act (DSA) soll Temu darlegen, welche Maßnahmen implementiert sind, um das Wiederauftauchen von Händlern zu verhindern, die illegale Waren verkaufen. Zudem erfragt die Kommission, wie Temu die Risiken für Verbraucher mindern will. Dem Online-Riesen wurde eine Frist bis zum 21. Oktober gesetzt, um die geforderten Informationen bereitzustellen. Abhängig von den eingereichten Antworten, wird die Europäische Kommission über mögliche weitere Schritte entscheiden. Bei falschen oder unvollständigen Angaben drohen Temu erhebliche Geldstrafen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck begrüßte die Initiative der Kommission, die Vorschläge aus dem E-Commerce-Aktionsplan der Bundesregierung aufzugreifen. Diese Entwicklung sei ein bedeutender Erfolg und ein wichtiger Schritt hin zu fairen Wettbewerbsbedingungen im Onlinehandel sowie einem besseren Schutz der Verbraucher in Deutschland. Temu hat bereits angekündigt, umfassend mit der Europäischen Kommission kooperieren zu wollen. Seit der Einstufung als sehr große Online-Plattform im Mai habe das Unternehmen wesentliche Maßnahmen unternommen, um den Anforderungen des DSA gerecht zu werden. Das Gesetz sieht vor, dass digitale Plattformen illegalen Inhalten schneller und effizienter entgegentreten können. Zudem profitieren die Nutzer von einem verbesserten Meldeverfahren.