Ein aktueller Entwurf der EU-Kommission wirft ein kritisches Licht auf die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit Europas. Das Dokument, das der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel vorliegt, spricht von einer abnehmenden Attraktivität Europas als Unternehmensstandort. Eine offizielle Vorstellung des Berichts ist für Mitte der kommenden Woche geplant.
Besonders alarmierend ist die Statistik, dass etwa ein Drittel der in Europa gegründeten Unicorn-Start-ups – Unternehmen, die später mit über einer Milliarde US-Dollar bewertet werden – ihren Hauptsitz ins Ausland verlegt haben, vornehmlich in die USA. Von den 50 größten Technologieunternehmen weltweit sind lediglich vier europäische Unternehmen vertreten.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, plant die Europäische Kommission, ein umfassendes Gesetzesvorhaben Ende Februar vorzustellen. Dieses Vorhaben soll die wirtschaftlichen Herausforderungen adressieren und Europas Wettbewerbsfähigkeit stärken.
Dennoch fällt die Produktivität in Europa im Vergleich zu den USA weiterhin ab. Die EU-Kommission hebt jedoch hervor, dass die Effizienz in Europa im Vergleich zu Großbritannien und Japan besser abschneidet. Doch strukturell hohe Energie- und Strompreise sowie ein Mangel an qualifizierten Arbeitskräften belasten die Wettbewerbsfähigkeit. Bürokratische Hürden hemmen zudem das volle Potenzial des europäischen Binnenmarkts.
Der CSU-Wirtschaftspolitiker Markus Ferber betrachtet den Bericht als notwendigen Weckruf. Er fordert, dass das Thema Wettbewerbsfähigkeit künftig eine zentrale Rolle in den Kommissionsarbeiten einnehmen sollte, um einen drohenden Wohlstandsverlust abzuwenden.