Die Europäische Union verpasst Meta, dem Technologie-Giganten aus den USA, eine empfindliche Geldstrafe in Höhe von 798 Millionen Euro. Grund ist die beanstandete Verknüpfung von Metas Kleinanzeigenmarkt, Facebook Marketplace, mit dem allseits bekannten sozialen Netzwerk Facebook – eine Premiere für EU-Wettbewerbsverstöße seitens des Konzerns. In einem wegweisenden Urteil ordnete die Europäische Kommission an, dass Meta die Verknüpfung zwischen seiner Kleinanzeigen-Plattform und Facebook einstellen muss. Ferner soll der Konzern unfaire Handelsbedingungen für konkurrierende Plattformen für den Verkauf von Gebrauchtwaren vermeiden. Die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager betonte, dass Meta damit versucht habe, den Nutzen seines eigenen Dienstes zu maximieren. Diese Entscheidung fällt in eine Phase, die für Meta ohnehin turbulent ist: In den USA darf die Klage der Federal Trade Commission gegen Meta weiterverhandelt werden. Gleichzeitig befeuerte die erneute Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten die Konkurrenz von Metas Threads-App durch die Social-Media-Plattform Bluesky, die die App-Charts von Apple in den USA anführt. Nicht zuletzt deswegen – Trump hatte Facebook vor kurzem noch als "Volksfeind" bezeichnet und sogar Gefängnis für CEO Mark Zuckerberg gefordert – gerät Meta derzeit zunehmend unter Druck. Die EU-Strafe könnte Vestagers abschließende Maßnahme gegen Silicon Valley sein, bevor sie ihren Posten Ende des Jahres räumt, da sie in den letzten Jahren Milliardenstrafen, insbesondere gegen Google, erwirkte. Die weitreichende Untersuchung beleuchtete, wie Meta seine enorme Nutzerschaft zu übervorteilen und die Konkurrenz zu schwächen sucht. Menlo Park, Kalifornien-basierte Firma soll zudem Daten rivalisierender Plattformen genutzt haben, die auf Facebook Werbung schalten, um den Marketplace weiter zu stärken. Meta kündigte umgehend an, gegen die Entscheidung rechtlich vorzugehen, was voraussichtlich Jahre in Anspruch nehmen könnte. Der Konzern monierte, dass die Sanktion die "Realitäten des florierenden europäischen Marktes" ignoriere und "etablierte Großunternehmen" in Schutz nehme. Im Zuge der Nachrichten fiel der Kurs der Meta-Aktie an der New Yorker Börse um bis zu 1 Prozent. Zuvor war das Unternehmen bereits zu einer Geldstrafe von 110 Millionen Euro verurteilt worden, weil es im Verfahren zur Übernahme von WhatsApp 2017 irreführende Informationen angegeben hatte.