19. September, 2024

Politik

EU intensiviert Energiehilfen für die Ukraine: Vorbereitungen auf den Winter

EU intensiviert Energiehilfen für die Ukraine: Vorbereitungen auf den Winter

Die Europäische Union hat zugesichert, die Ukraine im bevorstehenden Winter verstärkt bei der Energieversorgung zu unterstützen. "Während die Temperaturen sinken, ist die Europäische Union bereit, ihre Unterstützung für die Ukraine zu verstärken", erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Brüssel. Gemeinsam bereite man sich auf die kalte Jahreszeit vor. Anlässlich eines Treffens mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wird von der Leyen am Freitag in Kiew über konkrete Maßnahmen zur Sicherstellung der Energieversorgung sprechen.

Das von russischen Angriffen geschwächte Land erhält zusätzliche EU-Hilfen in Höhe von 160 Millionen Euro. Diese Finanzmittel sollen in die Reparatur beschädigter Energieinfrastrukturen, den Ausbau erneuerbarer Energien, sowie in mobile Heizgeräte und Unterkünfte investiert werden.

Erstmals wird für diese Unterstützung auf eingefrorene russische Vermögenswerte in der EU zurückgegriffen, erläuterte von der Leyen. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs flossen bereits rund zwei Milliarden Euro an EU-Hilfen in den ukrainischen Energiesektor. Allerdings können mit diesen Mitteln derzeit lediglich etwa 25 Prozent des Strombedarfs der Ukraine gedeckt werden, was eine Herausforderung für die vollständige Energieerzeugung im Land darstellt.

Die Internationale Energieagentur (IEA) hatte zuvor die Partner der Ukraine zur verstärkten Unterstützung aufgerufen, um den Energiebedarf des Landes im Winter zu decken. Angesichts zunehmender russischer Angriffe auf ukrainische Energieanlagen stehe die Infrastruktur des Landes unter erheblichem Druck. Einrichtungen wie Krankenhäuser und Schulen könnten im Winter von Stromausfällen betroffen sein, und auch die Wärmeversorgung großer Städte sei gefährdet.

Die IEA betonte, dass es entscheidend sei, die Energieinfrastruktur der Ukraine vor physischen und Cyberangriffen zu schützen. Zudem müsse die Lieferung von Ersatzteilen beschleunigt, die Dezentralisierung der Stromversorgung vorangetrieben und die Kapazitäten für Strom- und Gasimporte aus der EU erhöht werden. All diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, ein modernes, widerstandsfähiges und nachhaltig integriertes ukrainisches Energiesystem zu schaffen.

"Das ukrainische Energiesystem hat die letzten beiden Winter dank der Widerstandsfähigkeit und des Mutes der ukrainischen Bevölkerung sowie der internationalen Solidarität überstanden. Doch dieser Winter wird die bisher härteste Prüfung sein", sagte IEA-Direktor Fatih Birol. Er unterstrich, dass schnell und effektiv umgesetzte Hilfsmaßnahmen einen bedeutenden Unterschied machen könnten. Seit über zweieinhalb Jahren wehrt sich die Ukraine gegen die russische Invasion.