17. Januar, 2025

Märkte

EU greift ein: Hoffnungsschimmer für Condor-Fluggäste

EU greift ein: Hoffnungsschimmer für Condor-Fluggäste

Der Ferienflieger Condor blickt optimistisch in die Zukunft, da sich bald günstigere Bedingungen für Passagiere abzeichnen, die Zubringerflüge mit Lufthansa nutzen möchten. Laut Peter Gerber, dem Chef von Condor, wird die Europäische Union Lufthansa anweisen, Condor-Passagiere gemäß früheren Konditionen wieder nach Frankfurt zu transportieren. Die EU-Wettbewerbshüter haben bereits entsprechende Pläne angekündigt und Gerber rechnet mit einer Umsetzung innerhalb der nächsten vier bis sechs Wochen.

Lufthansa hatte die speziellen Konditionen für Condor-Reisende im Dezember 2024 beendet. Der Grund dafür ist eine laufende kartellrechtliche Auseinandersetzung zwischen den beiden Luftfahrtunternehmen, die derzeit noch vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf verhandelt wird. Trotz eines noch ausstehenden endgültigen Urteils hatte der Bundesgerichtshof bereits festgestellt, dass Lufthansa den Vertrag mit Condor aus 2020 beenden darf.

Die EU zeigt sich besorgt über die möglichen negativen Auswirkungen auf den Wettbewerb über dem Nordatlantik, sollte Condor nicht mehr im bisherigen Umfang auf Lufthansa-Zubringerflüge zugreifen können. Es wird befürchtet, dass Condor dadurch vom Markt gedrängt werden könnte. Seit August 2024 läuft ein Kartellverfahren gegen Lufthansa und deren Partner United und Air Canada, die gemeinsam das A++-Joint-Venture betreiben und Preise sowie Angebote für Nordamerika-Flüge gemeinsam festlegen.

Aktuell kann Condor für Umsteigepassagiere in Lufthansa-Maschinen lediglich Kapazitäten zu weniger attraktiven Bedingungen buchen, was vor allem auf eine verminderte Platzverfügbarkeit zurückzuführen ist. Gerber zufolge stehen etwa nur noch 20 Prozent der früheren Kapazitäten zur Verfügung. Dennoch sei die Absicherung der Kunden bei verpassten Umstiegen weiterhin vollumfänglich gewährleistet.

Infolge der reduzierten Zubringerkapazitäten hat sich Condor für das Sommergeschäft umorientiert: Einige Verbindungen nach Nordamerika wurden gestrichen, während das Flugangebot zu deutschen und europäischen Metropolen aufgestockt wurde. Dabei verzichtet die Airline bewusst auf einen Ausbau zu touristischen Zielen in Europa und setzt verstärkt auf Fernflüge nach Panama, Südafrika und Thailand.