27. Januar, 2025

Politik

EU erwägt Militärpräsenz auf Grönland: Signal der Stabilität und strategische Neuausrichtung

EU erwägt Militärpräsenz auf Grönland: Signal der Stabilität und strategische Neuausrichtung

Der Vorsitzende des EU-Militärausschusses, General Robert Brieger, hat sich für die Stationierung von EU-Soldaten auf Grönland ausgesprochen. In einem Interview mit der "Welt am Sonntag" betonte der österreichische General, dass dies ein bedeutendes Signal senden und die Stabilität in der nördlichen Region stärken könnte. Grönland besitzt aufgrund seiner geopolitischen Lage und reichen Rohstoffvorkommen immense sicherheitspolitische Relevanz. Die Bestrebungen von US-Präsident Donald Trump, die Insel unter amerikanische Kontrolle zu bringen, heizen die Diskussion zusätzlich an. Brieger hob hervor, dass die klimawandelbedingte Eisschmelze sowohl Verkehrswege als auch Spannungen in Richtung Russland und China neu ordnen könnte. Eine gemeinsame Präsenz von US- und EU-Streitkräften auf der weitgehend autonomen, aber zu Dänemark gehörenden Insel wäre in seinen Augen ein weiser Schritt. Trump hat in der Vergangenheit wiederholt großes Interesse an Grönland bekundet und dabei auch militärische Mittel nicht ausgeschlossen, um Kontrolle über das strategisch wertvolle Gebiet zu erlangen. Der General erinnerte daran, dass Trump als Staatsoberhaupt einer UN-Mitgliedsnation die in der Charta festgeschriebene Unverletzlichkeit von Grenzen respektieren sollte. Auch wenn Grönland nicht zur EU gehört, haben europäische Staatengemeinschaft und USA gleichwohl ein starkes Interesse an der Insel. Während die USA seit dem Zweiten Weltkrieg mit Zustimmung Dänemarks auf Grönland präsent sind, wäre eine EU-Truppenstationierung letztendlich eine Entscheidung politischer Tragweite, bei der zahlreiche Interessen gegeneinander abzuwägen sind.