Die Europäische Kommission nimmt AliExpress ins Visier: In einem frisch eingeleiteten Wettbewerbsverfahren soll untersucht werden, inwieweit die chinesische Online-Plattform gegen europäische Richtlinien verstößt. Im Zentrum der Ermittlungen stehen illegale und sogar pornografische Inhalte. Nach vorläufigen Erkundigungen der Brüsseler Institution stehen nun umfassendere Untersuchungen an.
Bei der Kontroverse geht es konkret darum, dass AliExpress möglicherweise nicht ausreichend gegen rechtswidrige Angebote vorgeht. Die Kommission äußerte Bedenken wegen des Aufkommens bestimmter Produkte, die ein Gesundheitsrisiko für die Konsumenten darstellen könnten, wie nachgemachte Medikamente. Weiterhin merkte man an, dass die Plattform es nicht allen Anwendern ermögliche, illegale Inhalte zu melden, und zu wenig gegen Influencer unternehme, die verbotene oder schädliche Waren im Rahmen eines Partnerprogramms anpreisen.
In einer Zeit, in der digitale Plattformen zunehmend in die Verantwortung genommen werden, reiht sich das Vorgehen gegen AliExpress in eine Serie von Maßnahmen ein, die auch soziale Medien wie X (vormals Twitter) und TikTok einschließen. Die Einführung des Digital Services Act (DSA) verpflichtet Betreiber von Online-Plattformen, aktiv gegen illegale Beiträge wie Hassrede vorzugehen.
Im Anschluss an das Inkrafttreten des DSA hat die EU-Kommission bereits einen Fragenkatalog an bedeutende Online-Unternehmen versendet, darunter Meta, das Mutterunternehmen von Facebook, sowie Snapchat. Dabei liegt ein Augenmerk auf den Bemühungen der Firmen, die psychische Gesundheit von Jugendlichen zu schützen und zu fördern.