11. Oktober, 2024

Politik

EU drängt auf Ende der russischen Angriffe auf Getreidetransporte

EU drängt auf Ende der russischen Angriffe auf Getreidetransporte

Die Europäische Union hat Russland eindringlich aufgefordert, seine militärischen Angriffe auf Getreidetransporte im Schwarzen Meer unverzüglich einzustellen. Diese Aktionen werden als klarer Verstoß gegen das Völkerrecht angesehen, wie ein Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell erklärte. Russland wird beschuldigt, bewusst die Nahrungsmittelversorgung von Millionen Menschen in Afrika und Asien zu gefährden.

Konkret wirft die EU-Kommission Russland vor, gezielt Frachtschiffe anzugreifen, die ukrainisches Getreide in andere Länder exportieren. Jüngst wurden im Hafen von Odessa zwei Schiffe unter panamaischer und palauischer Flagge durch Raketen beschädigt. Bereits zuvor waren Getreidefrachter aus St. Kitts und Nevis sowie der Türkei ins Visier russischer Angriffe geraten.

In den letzten drei Monaten verzeichnete die Region laut dem ukrainischen Vizeministerpräsidenten Olexij Kuleba insgesamt 60 Vorfälle russischer Angriffe auf südukrainische Häfen. Diese Angriffe führten zur Beschädigung von über 300 Gebäuden, 177 Fahrzeugen und 22 Schiffen. Zudem wurden 79 Zivilpersonen verletzt, darunter Hafenarbeiter und Schiffsbesatzungen. Die Intensivierung der russischen Angriffe zielt darauf ab, die ukrainischen Getreideexporte erheblich zu behindern.

Mit der Eröffnung eines Seekorridors im Herbst 2023 versucht die Ukraine, eine sichere Passage entlang der Küsten bis zu den türkischen Meerengen zu gewährleisten. Zwar konnten russische Flugzeuge und Marineschiffe weitgehend aus dem westlichen Schwarzen Meer herausgedrängt werden, doch bleiben die ukrainischen Häfen weiterhin anfällig für Raketenangriffe, die von der Halbinsel Krim ausgehen.