Die Europäische Union steht vor der Herausforderung, ihre Rolle im Verteidigungssektor maßgeblich auszubauen. Griechenlands Premierminister Kyriakos Mitsotakis betonte nach einem Treffen mit dem NATO-Generalsekretär Mark Rutte die Notwendigkeit einer engeren Zusammenarbeit zwischen der EU und der NATO, um die Verteidigungsfähigkeiten der Union zu stärken. Besonders angesichts der russischen Invasion in der Ukraine im Jahr 2022 hat die EU den Bedarf erkannt, ihre Verteidigungskapazitäten auszubauen. Hierzu plant die Europäische Kommission, große Projekte im Bereich der Luft- und Cyberabwehr voranzutreiben.
Mitsotakis und Rutte sind sich einig, dass eine starke Verteidigungsindustrie sowie bedeutende Investitionen erforderlich sind, um dieses Ziel zu erreichen. Dies beinhaltet auch effizientere Kooperationsmechanismen zwischen der EU und NATO. Griechenland, ein engagiertes EU- und NATO-Mitglied, investiert bereits 3% seines Bruttoinlandsprodukts in die Verteidigung, was die Entschlossenheit des Landes unterstreicht, trotz wirtschaftlicher Herausforderungen seine Armee zu reformieren und die heimische Verteidigungsindustrie zu modernisieren.
Obwohl sich die Verteidigungsausgaben der EU nach der Ukraine-Invasion erhöht haben, erreicht das Gesamtvolumen im Jahr 2024 nur 1,9% des BIP, was die Notwendigkeit für weitere Investitionen verdeutlicht. Griechenland hat bereits Vorschläge unterbreitet, die es den Mitgliedstaaten ermöglichen sollen, mehr Mittel für Verteidigungsprojekte bereitzustellen. Ein bedeutendes Projekt ist die Entwicklung einer Luft- und Raketenabwehr in Zusammenarbeit mit Israel.
In ihren Gesprächen betonten Mitsotakis und Rutte die Bedeutung der Unterstützung für die Ukraine. Sie lobten insbesondere Griechenlands Beitrag zur beschleunigten Ausbildung ukrainischer Piloten und Techniker für F-16 Kampfflugzeuge. Rutte hob hervor, dass die NATO als Allianz die notwendige Grundlage bietet, um jede Region des Bündnisterritoriums effektiv zu verteidigen.