Die EU will mit Ägypten ein milliardenschweres Abkommen unterzeichnen, um die irreguläre Migration aus Afrika zu reduzieren und die Schlepperkriminalität zu bekämpfen. Doch das Vorhaben stößt bei Flüchtlingsorganisationen und Migrationsexperten auf scharfe Kritik.
Scharfe Kritik an EU-Deal mit Ägypten
„Die Politik der EU-Deals mit Diktatoren ist schäbig, borniert und korrupt“, so Karl Kopp, der Europa-Experte von Pro Asyl.
Er kritisiert, dass die EU bei der Bekämpfung von Fluchtursachen auf die Zusammenarbeit mit autoritären Regierungen setze, die Rechtsstaatlichkeit, finanzielle Transparenz und Menschenrechte missachteten.
Ähnlich kritisch äußert sich Erik Marquardt, der Migrationsexperte der Grünen im Europaparlament. Das Abkommen sei „moralisch verwerflich und inhaltlich naiv“.
Er warnt davor, dass die Zahl der Flüchtlinge, die von Ägypten aus über das Mittelmeer nach Europa gelangen, zunächst sogar steigen könnte, da die Menschen vor einem drohenden Abbruch der Fluchtwege in Panik geraten könnten.
EU-Kommission sieht strategische Partnerschaft mit Ägypten
Die EU-Kommission hingegen sieht in dem Abkommen eine strategische Partnerschaft mit Ägypten, die neben der Reduzierung der Migration auch die Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft und Energie umfasst.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und mehrere andere Regierungschefs werden am Sonntag in Kairo mit Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi zusammentreffen, um das Abkommen zu unterzeichnen.
Die Kritik am Abkommen zeigt jedoch, dass die EU-Staaten bei der Bekämpfung der Fluchtursachen und der Aufnahme von Flüchtlingen weiterhin vor großen Herausforderungen stehen.
Es bleibt abzuwarten, ob das Abkommen mit Ägypten tatsächlich zu einer nachhaltigen Verbesserung der Situation führen wird oder ob es die Probleme nur verschärft.
Herausforderungen bei der Bekämpfung von Fluchtursachen
Das geplante Abkommen zwischen der EU und Ägypten ist umstritten. Flüchtlingsorganisationen und Migrationsexperten warnen vor den Folgen, während die EU-Kommission auf eine Verbesserung der Situation hofft. Es bleibt abzuwarten, ob das Abkommen den gewünschten Effekt erzielen wird.