15. April, 2025

Grün

EU beschließt neue Richtlinien für den Bodenschutz

In einer richtungsweisenden Entscheidung haben die Unterhändler der EU-Mitgliedsstaaten und des Europäischen Parlaments Konsens über einheitliche Standards zur Überwachung der Bodengesundheit erzielt. Diese Vereinbarung markiert einen wichtigen Schritt in den Bemühungen der Europäischen Union, den Zustand der Böden systematisch und präzise zu beobachten, um den nachteiligen Auswirkungen durch intensive landwirtschaftliche Praktiken und den fortschreitenden Klimawandel aktiv entgegenzutreten.

Aktuell gelten schätzungsweise 60 bis 70 Prozent der Böden innerhalb der EU als beeinträchtigt. Diese alarmierende Tatsache hat weitreichende wirtschaftliche Konsequenten. Nach Schätzungen der EU-Kommission belaufen sich die resultierenden wirtschaftlichen Verluste auf mindestens 50 Milliarden Euro jährlich. Die gesunde Beschaffenheit des Bodens ist von fundamentaler Bedeutung, da sie die Grundlage für ungefähr 95 Prozent der weltweit konsumierten Nahrungsmittel bildet. Zudem beherbergt sie über ein Viertel der globalen Biodiversität. Dies untermauert die Dringlichkeit, den Boden als unersetzliche Ressource zu bewahren und zu stabilisieren.

Landwirte, Förster und andere Landeigentümer sehen sich durch die neuen Standards nicht mit zusätzlichen Verpflichtungen konfrontiert. Vielmehr sieht die Vereinbarung vor, dass die Mitgliedsstaaten Maßnahmen wie Beratungen und Schulungsprogramme entwickeln, die darauf abzielen, sowohl die Bodengesundheit als auch dessen Widerstandsfähigkeit zu steigern. Diese unterstützenden Maßnahmen sind entscheidend, um nachhaltige Bewirtschaftungspraktiken zu fördern und das Bewusstsein für die Bedeutung gesunder Böden zu schärfen.

Ein zentraler Aspekt der neuen Regelungen ist die umfassende Erfassung relevanter Indikatoren, mit einem speziellen Fokus auf die Belastung durch Pestizide und sogenannte Ewigkeitschemikalien. Diese chemischen Substanzen stellen eine erhebliche Bedrohung für die Umwelt dar, da sie sich nur sehr langsam abbauen und über lange Zeiträume hinweg im Ökosystem verbleiben. Die Einführung einheitlicher Standards zur Überwachung dieser Faktoren ist entscheidend, um langfristig die Bodenqualität zu sichern und den natürlichen Reichtum Europas zu bewahren.