In Brüssel treffen sich die Außenminister der EU, um über eine neue Unterstützung der Ukraine zu diskutieren. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hat vorgeschlagen, dem Land Hilfen im Umfang von 20 bis 40 Milliarden Euro zukommen zu lassen. Die Verteilung der Kosten soll entsprechend der Wirtschaftskraft der Mitgliedstaaten erfolgen, wobei die Teilnahme freiwillig ist, um Veto-Einwände zu vermeiden. Insbesondere Ungarn steht den Plänen kritisch gegenüber und bezeichnet sie als potenziell kriegsverlängernd.
Am heutigen Treffen nehmen auch der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha sowie hochrangige Vertreter der EU teil. Es ist zu erwarten, dass Entscheidungen auf höherer politischer Ebene, eventuell beim bevorstehenden EU-Gipfel, getroffen werden. Für Deutschland sind die Vorschläge von Kallas nichts Neues, da bereits Unterstützung in Milliardenhöhe bewilligt wurde. Andere große EU-Staaten stehen jedoch noch unter Zugzwang, ihre Beiträge angemessen zu erhöhen.
Unterdessen wirft der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Russland Verzögerungstaktiken vor. Zugleich arbeitet die Ukraine an Sicherheitsgarantien für den Fall eines Waffenstillstands. Treffen mit militärischen Vertretern in Frankreich und dem Vereinigten Königreich sind in Planung, um eine "Koalition der Willigen" zu formen, die Friedenssicherungstruppen bereitstellen könnte.
Dmitri Medwedew, Russlands ehemaliger Präsident, reagierte scharf auf diese Pläne und warnte vor einem möglichen Konflikt mit der Nato. Seine Aussagen treffen auf internationale Besorgnis, während vergangene liberale Ansichten seiner Präsidentschaft in den Hintergrund treten. Die geopolitischen Spannungen bleiben hoch, und die EU-Außenminister haben eine entscheidende Rolle im Ringen um Stabilität in der Region.