Das Auswärtige Amt hat klargestellt, dass Deutschland sich intensiv gegen die von Russland genutzte Schattenflotte einsetzt, die Sanktionen beim Öl-Export umgeht. Mit Nachdruck arbeitet man auf europäischer Ebene in Brüssel daran, juristische Maßnahmen gegen diese Praktiken einzuführen. Insgesamt sind 79 Schiffe dieser Flotte bekannt, die Öl unter Umgehung der Sanktionen transportieren. Dieser Umstand ist der internationalen Gemeinschaft seit einigen Monaten ein Dorn im Auge.
Angesichts dieser Lage haben die Außenminister aus Dänemark, Estland, Finnland, Lettland, Litauen und Schweden die EU-Kommission aufgefordert, gegen diese russischen Machenschaften härter vorzugehen. Anlass für diese Forderung ist der manövrierunfähige Tanker "Eventin", der nördlich von Rügen liegengeblieben ist und als Teil dieser Flotte gilt. Das Schiff, beladen mit fast 100.000 Tonnen Öl, wird gegenwärtig in Sicherheit gehalten und soll bald die Ostsee verlassen.
Obwohl das Bundesumweltministerium versichert, dass keine unmittelbare Umweltgefahr besteht, bleiben große Besorgnisse. Das Außenministerium hebt hervor, dass diese Schattenflotte oft Schiffe unter verschiedenen Flaggen einsetzt. Deutschland ist deshalb in engem Kontakt mit internationalen Partnern und Flaggenstaaten, um auf die Risiken der Sanktionsumgehung und potenzieller Umweltschäden aufmerksam zu machen. Diese Bedrohung könnte nicht nur die Ostsee betreffen, sondern auch andere Gewässer weltweit.