Die Kursentwicklung deutscher Staatsanleihen zeigt zum Ende der Woche eine leichte Erholung. Doch trotz dieses leichten Aufwärtstrends des Euro-Bund-Futures, der am Nachmittag auf 134,66 Punkte fiel, stieg die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen auf 2,24 Prozent. Diese paradox anmutende Entwicklung wird von einer Mischung aus globalen und regionalen wirtschaftlichen Faktoren befeuert. Im Fokus stehen die überraschend schwachen deutschen Exportdaten, die am Freitagmorgen veröffentlicht wurden. Vor allem die Exporte in die USA sind drastisch zurückgegangen, was die angespannte Lage der deutschen Volkswirtschaft verdeutlicht. Gleichzeitig stagniert die industrielle Produktion in der Eurozone, was die Märkte beruhigend wenig beeinflusste. Die fehlenden signifikanten Impulse aus den USA sorgten dafür, dass der Euro weitgehend stabil blieb. Am Vortag hatte die Europäische Zentralbank versucht, mit ihrer vierten Zinssenkung in diesem Jahr auf die trüben Konjunkturaussichten zu reagieren. Die um 0,25 Prozentpunkte erwartete Senkung bringt jedoch gemischte Reaktionen mit sich. Da viele Marktteilnehmer auf klarere Signale hinsichtlich zukünftiger Zinspolitik gehofft hatten, verzeichneten die Anleiherenditen in der Eurozone einen erheblichen Anstieg, insbesondere in Italien. Der Freitag brachte eine leichte Entspannung bei italienischen Anleiherenditen, die jedoch geringer ausfiel als in anderen Staaten des Währungsraumes.